Übermorgenland Emirate!

Dubai gilt als Erfolgsgeschichte für Tourismus. 16 Mio. Touristen besuchen jährlich die Stadt – der meistbesuchte Ort der Welt soll es werden. Do buy, scheint das Motto zu sein, Shopping in einem der Myriaden von Einkaufszentren und exklusive Gerichte mit Gold verziert. Teuer geniessen, oder doch eher protzen?

In Dubai versteht es sich von selbst dem Luxus zu frönen. Sind doch schon allein seine Hotels dafür ausgelegt. Eine künstliche Skipiste samt ständigen Schneekanonen und Kühlung für eine kurze Winterabfahrt? Weil Disney in Dubai keinen Vergnügungspark errichten möchte, wird ein eigener, viel grösserer Freizeitpark geschaffen. Alles scheint hier möglich zu sein. Die künstlichen Inseln, wie die Welt oder die Palme scheiterten bis anhin, die Natur zeigte sich hier stärker. Jedoch der Fortschrittsglaube Dubais geht weiter! 

Dubai funktioniert dank der zahllosen Ausländer. Meistens errichten Pakistani, Inder und Bengali die Wolkenkratzer und mühen sich für Dubais Einheimische wie Touristen ab. Sie leben ärmlich, – wie Sklaven, in einer Glitzerwelt. Einige nehmen trotzdem verantwortliche Positionen ein. Wie zum Beispiel Damir aus Pakistan. “Ich arbeite seit 12 Jahren als Programmierer hier, habe mittlerweile die Staatsangehörigkeit, nur die Emiratis grenzen mich aus.” Reisende in Bezug auf Einheimische: “Gastfreundschaft und Einladungen von Emiratis nach Hause existieren nur in der Werbung”. Die meisten Emiratis treffen privat nur Angehörige ihres Stammes.

Der Ägypter Abdullah meint; “die Beduinen haben keine Geschichte und keine Kultur”. Er übersieht: Jahrhunderte passten sich die Beduinen der menschenfeindlichen Wüste an. Innert kurzer Zeit schnellten die Emirate von einfachstem Lebensumfeld in eine hochtechnologische Welt hoch. Die Petrodollars verhalfen dazu. Vor allem wollten dann Träume verwirklicht werden. So wie ein pubertärer Jugendlicher der mit Traditionen bricht. 

Nach aussen strahlt Dubai Internationalität aus, die Emiratis sind es weniger. Die Touristen dürfen einerseits den Sportveranstaltungen zusehen. An einer Hochzeit teilzunehmen, wie es in Russland angeboten wird, unmöglich. 

Dubai ist das bekannteste Emirat, Abu Dhabi das grösste Emirat und Sitz der Regierung. Von dort aus startete die Modernisierung, die jetzt auf alle Emirate übergeht. Und sie alle fassen den Tourismus ins Auge; aus einem Morgenland wird ein Übermorgenland. Der Wohlstand mit guter Infrastruktur, wie einwandfreier Medizin, tollen Wohnungen, Wasser- und Energieversorgung beläuft sich dabei auf eine grossartige Leistung. 

Doch sollte sich Dubais Zukunft wirklich in noch intensiverer Form als jetzt schon widerspiegeln? Dicht bebaute Städte, Ausländer, die wie Sklaven gehalten werden und eine Scheinwelt mit Attraktionen statt menschlicher Wärme? Konsumismus ist hier verwirklicht. Die Ausländer lockt ein dickes Portemonnaie in die Emirate. Mit guten Reiseagenturen vor Ort kann anderseits der Orient erlebt werden. Das bedeutet die Plätze zu meiden, wo alle hingehen. Ein guter Reiseveranstalter kann da helfen.

Die Gedanken zu dieser Nachricht, mit meinen eigenen Worten verfasst, stammen aus dem Buch von Nadine Pungs; Meine Reise ins Übermorgenland Piper-Verlag, ISBN 978-3-89029-524-4




Gefährlicher Virus gegen Meinungsfreiheit

Journalisten müssen von etwas leben können. Ein Verlag muss marktwirtschaftlichen Gesetzen gehorchen. Was das angeht, sollte Internet kostenlos bleiben. All das mag stimmen, doch wie sieht die Realität aus? Verlage führen daraus folgend immer mehr Bezahlschranken ein.

Dieses hier besagte Gesamtpaket meiner Meinung nach ist ein Virus gegen die Meinungsfreiheit. 

Autoren brauchen Geld, und am Ende sollten die Leser dafür zahlen. Doch in der Realität leben Journalisten erst einmal davon, dass ihre Beiträge gelesen werden. Aus dem gesellschaftlichen Leben schöpft der Journalismus seine Quellen. Er benötigt Interviewpartner, um sich ein Bild zu machen, und am Ende soll es doch gelesen werden.

Ein Verleger honoriert die Arbeit seiner Journalisten. Der Markt zwingt allerdings zu Effizienz. Seine Mitarbeiter bedienen sich öffentlicher Quellen. Diese entspringen teilweise aus ehrenamtlicher Arbeit, indem sich Menschen journalistisch betätigen und Fragen stellen. Diese kostenlose Arbeit sollte gratis bleiben. 

Die professionellen Medien visieren ein Einkommen an; auf ihren öffentlichen Seiten führen sie Bezahlschranken ein. Ihre Online-Artikel können nur per Bezahl-Abo gelesen werden. Das sorgt für Filterungen von Informationen. Nur erlesene sowie finanziell und zeitlich extrem aufwändig gesuchte Informationen legitimieren vielleicht Bezahlschranken. Jedoch gelten die oft für knapp geänderte Agenturartikel oder politische Lokalnachrichten, die jeder wissen sollte.

Doch ein „durchschnittlicher Leser“ kann sich nur wenige oder keinerlei Online-Abos leisten. Abo-Bestellungen von anderen Medien wie Zeitungen muss er ebenso besonnen einkalkulieren. Internet mit gängigen und wichtigen Informationen sowie TV-News sollten daher gratis bleiben. Andere Medien wie hochwertige Zeitungen sollten zahlungspflichtig sein. Dies auch, weil schon allein monatliche Gebühren für Internet und TV anfallen.

Internet soll auch eine Quelle des Wissens und der Information bleiben. Konzerne, wie Facebook, Google, Microsoft, Xing, Twitter, etc. sollten allerdings zu 90% besteuert und von den Benutzern genossenschaftlich kontrolliert werden. Denn die Leistungen solcher Konzerne fördern und zementieren ein Parasitentum, bieten sie doch eigentlich nur Digitalspeicher und verdienen sich dabei noch mit Werbung eine goldene Nase. 

Deren Benutzer liefern Inhalte, vernetzen sich und machen sich abhängig. Die fraglichen Plattformbetreiber können Nutzer jedoch jederzeit sperren. Es existieren keine demokratischen Instanzen, sondern vielmehr eine Art Datendiktatur. Wenn nun das Internet mit Bezahlschranken sanktioniert würde, so überlegten es sich Autoren zweimal, einen Artikel zu verlinken. Wie ich nun schon „ehrenamtlich“ als Reisejournalist arbeite, warum den Link zu einer grossen Zeitung einbauen, welche Leser zwingt zu zahlen?

Andererseits glaubte ich, die Transaktionsgebühr bei Twint liegt bei mindestens 30 Rappen. Das stimmt nicht:

TWINT selbst bietet auch diverse Integrationen und Zahlungsmöglichkeiten an, die ohne Grundgebühr pro Transaktion auskommen und auf einem prozentualen Gebührensystem beruhen.  

Ein Schritt zu Mikropayment wäre einfach. Die Anbieter hätten durchaus Gestaltungsmöglichkeiten. Kleine Shopanbieter stecken in einer Zwangsmühle. Am Ende kassieren viele, auch die Banken. Die Abschaffung der Bezahlung ist meiner Meinung nach wichtig, warum machen dies die Verleger nicht freiwillig?

Das Internet, das sind die Menschen, welche es füllen. Auch Bezahlschranken agieren im Prinzip als Viren der Meinungsfreiheit. Meinungsbildung wird so zu einer finanziellen Frage. Letztendlich zerstört auch das die Demokratie. Dabei wäre die Lösung so einfach, Fixbeträge bei Transaktionen abschaffen!




Weiterbildung als Journalist

Journalisten werden in Redaktionen mit Praktika ausgebildet. Deren Kollegen geben Tipps wie recherchiert und geschrieben wird, später kann ein Studium erfolgen. Das kann auch Philosophie, Germanistik sein oder gleich Architektur, wenn ein spezielles Thema z.B. Baujournalismus angepeilt wird.

Ich schreibe einfach drauflos, entschlossen mit viel Übung immer besser zu werden. Meine Spezialität sind kurze Beiträge, angereichert mit Fotos. Mit Vorliebe nach einem Besuch und Gespräch mit Beteiligten. Ich konzipiere viele Reisethemen und andere Webseiten, worauf ich gleich publizieren kann.

Daneben sind Seminare immer ein Thema, in der Regel aber nicht zu finanzieren. So besuchte ich ein Storytelling Seminar in Hamburg, die Reisekosten deutlich höher als die Teilnahmegebühren. Am Ende enttäuschend, für Teilnehmer generell eine Pflichtveranstaltung, die bezahlt wird.

Was bleibt ist das Internet, und zahllose tummeln sich in sozialen Medien, um dort Erfahrungen auszutauschen und Videos zu sehen. Bei den Videos wird oft lediglich ein kleiner Ausschnitt betrachtet. Eine Alternative, um journalistisch weiter zu kommen, ist die Reporterfabrik. Die kostet ein wenig Gebühren, und sie enthält Mitschnitte aus journalistischer Ausbildung.

Dort habe ich bisher folgende Kurse belegt;

„Werde Blogger, aber wie?“
„Masterclass Interview“
„Masterclass Neuland“
„Masterclass Dramaturgie“
„15 Tipps für freie Journalisten“
„Die Ich-Reportage“
„Mein digitaler Auftritt“
„Fake News entdecken“
„Der Mensch hinter der Story“
„Schreibregeln für gutes Deutsch“
„Recherchieren für Reportagen“
„Wie man mit Sprache Politik macht“

Muck Rack baut eine Akademie in Englisch auf, die ist kostenlos, dort habe ich teilgenommen und mir das Zertifikat schicken lassen.
Muckrack Zertikat Social Media

Was sehr wichtig ist, das ist der Erfahrungsaustausch im Reisejournalismus und die ständige Arbeit dran.

Interessant sind auch Bücher zu dem Thema, das eine Buch habe ich einem Kollegen verschenkt.

„Reisejournalismus für Quereinsteiger“
von Francoise Hauser
Verlag Frankfurter Allgemeine Buch




Gäste empfangen wegen Airbnb umstritten?

Jeder Mieter darf Gäste empfangen und verfügt sogar über das Recht auf Untermiete. „Airbnb“ als Vermittler privater Unterkünfte hat ungewollt Vermieter auf den Plan gerufen, die dieses Gastrecht einschränken möchten. Kommerzielle Auswüchse sollten ihrer offiziellen Argumentation nach unterbunden werden, ausserdem würden damit andere Mieter gestört.  

Sozialwissenschaftler legen dies anders aus: Man wolle vor allem den Mietern das Recht nehmen, sich einen Zustupf zu verdienen.
Mit einer Wohnung Geld zu verdienen, das geht für Vermieter daher gar nicht.
Weil etliche Mieter prekär leben und kaum über die Runden kommen, fehlt zum Beispiel Geld fürs Reisen. So tut sich doch ein immenser, gesellschaftlicher Vorteil auf, wenn solche ihr zuhause verlassen können und ihre Reisen finanziell weitgehendst durch einen Gast am Wohnort vermögen. Ein Gewinn für die Gesellschaft, solange diesen Besuchern voll vertraut werden kann! Airbnb selbst sorgt weitgehendst durch digitale Dokumentenanforderung für dieses Vertrauen.

Wobei auch das Geschäftsmodell von Airbnb kritisiert werden dürfte. Nicht zu vergessen, zerstörte dieses Unternehmen im Endeffekt schon dutzende Gastfreundschaften! 

Denn meistens zählt für Airbnb lediglich seine Finanzen. Daraus ergibt sich, dass zahllose Airbnb-Benutzer weder jemals ihren Gastgeber zu Gesicht bekommen noch zumindest einen Nachbarn, der sich ebenso um sie kümmert. Gerade in teuren Zentren ist Airbnb zur Umgangsform von Hotelkonzernen mutiert, welche sich weder um soziale Standards noch um Sicherheit kümmern.

Die Gesetze für Untermiete äussern sich zurecht mieterfreundlich. Lediglich Gastfreundschaft ausgesetzt zu sein geniesst freilich den höheren Stellenwert als angebliche Störungen von Nachbarn. Der hohe Stellenwert ist aber betreffend Untermieter beträchtlich gewährleistet. Denn dafür gibt es ja eine Hausordnung und das Recht zur Abmahnung. Der Mieter ist ausserdem verpflichtet Untermiete dem Vermieter mitzuteilen und den Hauptvertrag nicht zu umgehen. 

Heute gehen Vermieter dazu über in Mietverträgen Untermiete auszuschliessen. Dagegen zu klagen wird schwierig, deren Vertrag wurde ja akzeptiert. Wenn der Mieter die Wohnung beziehen möchte, gilt daher „friss oder stirb“, und das kann leider nur wenig mit einem guten Rechtssystem in Verbindung gebracht werden.

Hinweis;
Der Artikel soll keine Rechtsberatung darstellen.




Ferienmessen – ein Erfolgsmodell?

Ferienmessen sind beliebt. Reiseveranstalter, Tourismusregionen, Hotels und viele andere Anbieter von Urlaubsträumen holen hier den Kunden ab. Sie repräsentieren die schönste Zeit des Jahres, oft gepaart mit feinstem Genuss. Gerade in Zeiten von Internet spüren die Menschen echte Emotionen. Sie sind hautnah dabei, können mit Spezialisten sprechen und erleben Vorträge oder Filme mit anderen Menschen. Später zuhause können Prospekte studiert werden, und insgesamt ist es doch ein schöner Ausflug.

Denn so zahlreiche Vorträge zu verschiedenen Reisezielen können nirgends sonst dermassen spontan besucht werden. Spezialisten kommen teils von weit her angereist, um die Kunden zu treffen. Die Messen setzen Schwerpunkte, um sich zurecht zu finden. Ein Gastland mit besonders vielen Ausstellern lässt mit Geheimtipps nicht auf sich warten. Das kulinarische Angebot an Messen nimmt stetig zu. Streetfood-Anbieter kochen, Spezialisten aus aller Welt und das Platzangebot sind ausgezeichnet. Vor allem treffen sich die Menschen und erleben gemeinsam Träume. Dies kann ein Messeausflug mit Bekannten ausmachen, der später zu einer gemeinsamen Reise führt.

Die Messen suchen nach innovativen Wegen und bewerben gerade diese Veranstaltungen mit immensem Einsatz. Zwar braucht Aussteller, welche den Grossteil der Kosten tragen, aber noch um einiges mehr engagierte Besucher. Ausstellungskataloge zu veröffentlichen, bringt Reiseideen wie Sand am Meer. Ausgiebig Platz wird für Messekinos und Vortragsräume reserviert. Etliche Messen überraschen mit Wettbewerben, und die Aussteller schicken den Stammkunden Eintrittsgutscheine. Erfahrene Anbieter wissen, dass und wie die Stammkunden von einer Messe begeistert zurück kommen werden. Trotz reichlich Wettbewerber begeistern die Gespräche mit dem Standpersonal. Es braucht viele, engagierte Mitarbeiter auf einer Messe. Oft stehen Mitarbeiter zur Seite, die für die Ausarbeitung der Kataloge verantwortlich sind. Bei Messen können manche Schnäppchen gebucht werden.

Die Aussteller möchten gerne „Aufträge nach Hause nehmen“. Es ist zwar eine Illusion, dass sich Messen kurzfristig rechnen, aber Abschlüsse danach ergeben jedenfalls ein gutes Argument dafür.

Was tun wegen Internet?
Die Anbieter halten sich von den Messen fern.
„Win-Win“: Sparen die Internetanbieter Kosten, und klassische Reiseanbieter bleiben unter sich?
„Loose-Loose“: Der Besucher sieht nur einen Ausschnitt, unmittelbare Konfrontation mit den Sinnen fühlbar sowie reale, zwischenmenschliche Diskussionen werden aus dem Weg gegangen.

Reisende buchen zunehmend über das Internet, vordergründig, weil es bequemer und günstiger ist. Sie wissen hingegen genau, dass es erheblich angenehmer ist direkt mit Menschen über Reisen zu sprechen und hierbei einen Erfahrungsaustausch zu pflegen.
Die Reisespezialisten punkten mit ihrer Begeisterung, auch wenn sie bezüglich Informationsvielfalt etwas ins Hintertreffen geraten sind. Um über diese Informationsvielfalt noch besser hinwegzukommen, genau dafür sind Messen ideal.




Dürfen Algorithmen Flugzeuge abschiessen?

Eine hochphilosophische und ethisch heikle Frage!

Still und heimlich werden überall Algorithmen eingesetzt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese weitreichende Entscheidungen treffen, statt lediglich den Portemonnaies ihrer Kunden beim Schlankwerden zu helfen. Falls ein Flugzeug unkontrolliert auf eine Stadt zufliegt, innert Sekunden zu entscheiden, wird das Flugzeug abgeschossen? Auch als Antwort darauf bei selbst fahrenden Autos wird die Bewertung von Leben offiziell noch ausgeklammert. Die Militärs setzen mithilfe von „KI“ hochpräzise Drohnen ein; „KI“ ist bereits Alltag, die Welt schweigt.

„PS 752 bei Teheran abgeschossen“; wieder ein tragischer Fehler, der alle paar Jahre vorkommt. Da verlieren Militärs die Kontrolle und schicken Raketen auf Passagierflugzeuge los. Lufträume werden zu wenig konsequent gesperrt. Wenn insofern also doch gechartert wird: Was wird, wenn jemand seine Staatsbürger in Sicherheit bringen will? Wie würde ein Algorithmus reagieren? Wie kann jener abschätzen, was das Flugzeug (der Algorithmus) wirklich beabsichtigt? Wie soll er dann noch selbst entscheiden? Die hohe Wahrscheinlichkeit von Toten eintreten lassen?

Alle Informationen auf der Welt werden für bessere Entscheidungen gesammelt. Dazu Algorithmen verknüpft, um „die richtigen Entscheidungen“ zu treffen.
Wohin das führt, sehen wir in der Werbung, die Menschen werden mit Informationen „zugemüllt“. Den Algorithmen geht es nicht anders; und zu glauben, man könne all dies katalogisieren und analysieren, ist ein Irrtum. Denn was hinter Daten steckt, weiss nicht mal mehr dessen Urheber.

Dennoch wird intransparent weiter geforscht mit der künstlichen Intelligenz. Es erfolgen kaum Diskussionen. Das Wissen darüber fliesst bei nur wenigen Konzernen und Forschungsinstitute zusammen und wird von wenigen in konzentrierter Form angewandt.
Daten werden wie verrückt gesammelt, (wie schon oben angedeutet). Das unterstützen die Gratisangebote der sozialen Medien, und die Influencer werden goutiert.

Hinsichtlich dessen kapitulierten viele klassische Medien. Professioneller Journalismus mittels Recherchen, Analysen und einwandfreier Berichterstattung wird heute nur noch gegen Zahlung ermöglicht. Bekanntlich kaufen heute jedoch immer weniger Menschen Zeitungen, „die anderen“ sollen für Informationen zahlen, die Masse verlernte diese Bereitschaft.

Kostenloses Internet wurde irgendwann begonnen und nie richtig gestoppt. Heute lancieren sie Streamingdienste und günstige, monatliche Abos, massenhaft Inhalt für wenig Geld. Ausgeklammert die Frage dabei, wie Informationen in einer Demokratie am besten verbreitet werden sollten. Das Thema Verstaatlichung wird kaum diskutiert. Eine Debatte erweist sich heute als zu heikel, sodass solcherlei zum Tabuthema übergeht.

So entwickelt sich die „KI“ (künstliche Intelligenz) weiter und wird zum Vollzug eigener Entscheidungen vorbereitet. In einem kritisch schleichenden Verlauf der „KI“-Entwicklung ist der prekäre Schritt zu gewissen Sanktionen leider klein; man sehe schon nur hin nach China, wo “schlechte” Bürger systematisch ausgegrenzt werden.

Irgendwann können Algorithmen jedenfalls mehr und damit auch zwischen Leben und Tod entscheiden.
Was wird, wenn wir mehr und mehr als Gesellschaft schwächeln und schliesslich vermehrt den sozialen Medien und dem Internet blind vertrauen? Wenn wir völlig das Lesen und dadurch weitgehendst das Hinterfragen vergessen? Diskussionen im Alltag zur Ausnahme werden? Was wird, wenn die meisten überwiegend an Smartphones hängen? …, wenn Vertrauen in die Politik fehlt?

Dann werden wirklich Algorithmen für uns entscheiden. Niemand störte es dann.
Die Menschen haben sich aus dem Leben „ausgeloggt“.

Zurück zu PS752, die genauen Umstände wie dort Algorithmen und auch Informationen Einfluss nahmen, werden wir nie erfahren. Dieser Fall findet sich schon einen Tag später kaum noch in den News. Hintergründe dazu spärlich.

Stephan Zurfluh
Altenburgstr. 5
CH-5430 Wettingen

Tel. 056 426 54 30




Was könnten Reisejournalisten heute tun?

Der Reisejournalismus hat sich stark gewandelt. Vor wenigen Jahren noch waren Reisen von etlichen Vorbereitungen und Herausforderungen begleitet. Heute bringt uns das Flugzeug zu allen Orten, und es erwarten uns komfortable Unterkünfte. Jeder spricht Englisch, mit dem Smartphone lassen sich tolle Bilder schiessen.
Was kann da der Reisejournalist noch tun?
Zumal es kaum noch Sponsoren gibt, und sich die Tourismusindustrie knausrig zeigt, zumal jeder heute posten kann, zumal jedes Reiseziel für jeden aus reichen Ländern bereist werden kann.
Wir Reiseexperten müssten viel öfters in Details wühlen. Vielleicht auch mehr zu philosophischen Fragen zurückkehren und den Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Die Verdienstmöglichkeiten sind dennoch mickrig. Für einen guten Reiseartikel werden gerade mal Euro 400,- bezahlt, inklusive Fotos. Zweitverwertung nötig. Vielleicht sogar noch reichlich Arbeit in einen Reiseführer investieren, vielleicht als Reiseleiter arbeiten, vielleicht Reisen verkaufen. Den Schwerpunkt lediglich aufs Schreiben von Reiseberichten zu setzen ergibt zu wenig.

Die Anforderungen sind heute hoch, sogar extrem hoch; nachdem wir ein Buch über Reisejournalismus studiert haben so dessen Resümee. Wir entscheiden uns für den Reiseverkauf. Dort insbesondere setzen wir auf unser Gespür für unsere Reisenden und all das dazu Passende darum herum. Unsere Hoffnung legt darauf an, dass Reisende diese Leistung honorieren.

Buch:
„Reisejournalismus“ von Francoise Hauser, erschienen bei der „Frankfurter Allgemeine“, (fazbuch.de).




Warum die Airbnb -Verherrlichung?

Airbnb macht es Privatleuten einfach eine Bleibe zu vermieten. Alle schwärmen von den dadurch entstehenden, tollen Kontakten. Doch wenn dem so ist, dann hätte sich ja auch Couchsurfing durchsetzen müssen. Doch bei Couchsurfing fliesst kein Geld; eine deckungsgleiche Nachfrage auf ein gewichtiges Angebot erweist sich nur unter jungen Leuten in touristischen Hochburgen. Airbnb sorgt für mehr Massentourismus und kommerzialisiert Menschen. Meiner Meinung nach ist Airbnb nur eine Vermittlungsplattform, die sich wenig um Gesetze schert.

Viele schöne Ideen verlieren ihre Unschuld, und das Geschäft übernimmt. Die Preise für Airbnb passen sich dem Markt an. Für die Gästebetreuung gibt es immer weniger Zeit. Der finanzielle Vorteil wird als Ansporn beworben. Geschäftsmodelle, die Immobilien fremd nutzen, nehmen an vielen Orten überhand. Die Behörden reagieren ohnmächtig und hoffen zumindest auf mehr Steuereinnahmen. Kostensteigerungen bei Hotels lassen sich nur schwer umlegen, der Markt wird immer chaotischer, wie die Zukunft aussieht, weiss niemand.

Einfaches Buchen auf den Plattformen und anscheinend günstige Preise spornen zum Reisen an. Begegnungen in der Nachbarschaft und auch die Gespräche in Cafés werden seltener. Immer unterwegs, der Nomadentrieb freut sich. Dabei bleibt kaum Zeit, um sich einzugewöhnen. Im Gegenteil, je mehr Reiseziele, umso vermeintlich besser die Erfolgsbilanz.

Ohne Zahlungsmittel kommt man aber nicht darum herum, Tourismus funktioniert nur mittels spendierfreudigen Geldbeuteln, denn etliche rein ideelle Initiativen können sich am Markt nicht durchsetzen. Arbeitende Strukturen brauchen nun mal regelmässige Einkünfte. Unterbreitet das Thema Freiwilligkeit ein schönes Ziel, so ist es jedoch ohne professionelle Mitarbeiter schwer realisierbar.

Das Internet lässt Monopole recht aufleben. Diese Modelle zerstören schliesslich aber den Wettbewerb und konzentrieren sich auf die Werbung. Der Kunde ist Fremdkörper, der Support läuft über Algorithmen und mit automatischer Antwortsuche.

Wie heute richtig gereist würde; wer weiss es? Sicher weniger wäre mehr. Nur sollen, aber nicht wollen. Ganz nach dem Motto, „so schlimm kann Tourismus nicht sein, die paar Flüge! Und wenn ich nicht fliege, hebt der Flieger dennoch ab.“ Doch wäre das wirklich so schlimm, wieder vermehr die Nähe zu bereisen und dafür länger Zeit aufzuwenden?

Quellen:
die Beschäftigung mit Internet, Buchungsplattformen und Gespräch mit Reisenden,

viele Projekte zum Nahtourismus, z.B.
www.schoko.reisen
www.kaese.reisen
www.salz.reisen

Stephan Zurfluh
Brisigstrasse 24
CH-5400 Baden

+41 56 426 54 30
office@gfie.net




Agrotourismus, wo bleiben die Angebote?

Agrotourismus wäre eine schöne Sache. Die Menschen wüssten mehr zu den Produkten, die sie täglich essen. Die Milch kommt von der Kuh, der Honig von den Bienen. Das mit eigenen Augen zu sehen und zu erleben, eine klasse Idee. Agrotourismus ist beliebt, sein Potential kaum ausgeschöpft und wenig beworben.

Vielerorts bedeutet Agrotourismus lediglich auf einem Bauernhof zu wohnen und einmal in den Stall zu blicken. Den „Agrotouristiker“ als Beruf gibt es nicht. Dabei könnte hier pädagogisch wertvolle Dienste erwiesen werden. Für die Lebensmittelindustrie wäre Agrotourismus ein Anknüpfungspunkt zum Produktverständnis.

Warum werden so viele Fern- und Städtereisen angeboten? Wieso lassen sich bei den Tourismusorganisationen kaum Initiativen für Ferien auf dem Land blicken? Wieso hält sich die Lebensmittelindustrie mit Angeboten zu Betriebsführungen bedeckt?

In den nächsten Wochen möchten wir das prüfen und einige Teilnehmer befragen. Die bisherigen Erfahrungen sind wenig ermunternd.

Quellen:
Unsere Agrotourismus-Projekte und die geringe Bereitschaft an weiterer Diskussion.

Viele Projekte zum Nahtourismus, z.B.
www.obst.reisen
www.schnaps.reisen
www.winzer.reisen

Stephan Zurfluh
Brisigstrasse 24
CH-5400 Baden

+41 56 426 54 30
office@gfie.net




Hilfe, die Algorithmen entscheiden

Still, heimlich und schleichend haben Algorithmen die Macht übernommen. An vorderster Front Google. Bei manchen Problemen, wo jeder Unternehmer einschreiten würde, sind die Mitarbeiter und Manager machtlos. Algorithmen entscheiden, der Kunde muss sich fügen. Wenn es Probleme gibt, helfen Foren weiter, und es geschieht immer seltener, dass sich Mitarbeiter von Unternehmen aus eigenem Antrieb engagieren. Im Gegenteil, durch Digitalisierung verschwinden menschliche Kompetenzen. Digitales Nomadentum gepaart mit Verdummung auf ein paar Zeichen hin sind Realität geworden.

Die Vorreiter der Algorithmen waren einst Überlegungen, Abläufe zu beschleunigen und später zu automatisieren. Es wurde sich in der Arbeitswelt angeschaut, wie einzelne Abläufe in Prozesse gepackt werden können. Diese wurden stetig optimiert und kontrolliert, durch diese Fertigung waren aber die Kunden kaum betroffen.

Heutzutage werden die Verwaltungs- und Verkaufsprozesse noch vermehrter automatisiert und durch Algorithmen optimiert. Diese lernen selbständig weiter, das Schlagwort lautet künstliche Intelligenz. Wir füttern diese “Intelligenzen” mit zahlreichem Material, „Big Data“ das Schlagwort hierfür. Mehr und mehr werden die Algorithmen stetig angepasst und schliesslich sollte alles durch einen Algorithmus abgedeckt sein. Die Internet-Monopolkonzerne aus Amerika legen hier ein unglaubliches Tempo auf, welches sich jeglicher demokratischen Kontrolle entzieht. Am Ende sehen sich deren und zahllose andere Mitarbeiter machtlos und müssen sich den Algorithmen unterordnen.

Ein Beispiel, ich habe ein Telefon gekauft, und dieses ist innerhalb der Garantiezeit defekt gewesen. Ich bin genötigt gewesen alle mögliche Daten einzugeben und Fotos zu schicken, ein mühevoller Prozess. Letztendlich die Info, dass das Gerät nicht offiziell in der Schweiz vertrieben wird und lediglich nach Deutschland geliefert werden könnte.

So weit, so gut. Ich habe sowieso eine einwöchige Reise nach Deutschland geplant und gehofft, dass das Gerät dort eintrifft. Mein bisheriges Telefon habe ich sofort bei Ankunft in Deutschland abgeschickt, dafür habe ich eine Rücksendeschein erhalten. Jedoch erst nach drei Tagen seit meiner Sendung und meinen Angaben in Deutschland ist das Paket in Belgien aufgegeben worden. Die Sendung hätte ich an eine Adresse Nähe der Schweizer Grenze umleiten wollen, unmöglich.

In diesem Zusammenhang ist viel falsch gelaufen, die Mitarbeiter haben falsche Links geschickt. E-Mails können zudem nur an eine deutsche IP adressiert werden, und die Abklärungsgespräche haben lange gedauert. Am Ende sind die Mitarbeiter machtlos gewesen. Sogar der „Country Manager“ von Google hat bestätigt, dass die Entscheidungsfreiheit hier tief ist.

Mitarbeiter werden dadurch quasi entmündigt und müssen den Algorithmen gehorchen, und auch der Kunde wird gezwungen sich den Algorithmen unterzuordnen. Jetzt kommt das „Machine Learning“ dazu, an welcher Stelle die Algorithmen immer besser werden sollen. Doch die kreative, intuitive Lösung eines Menschen wird ein Algorithmus nie erreichen. Doch statt hier die menschlichen Stärken auszubauen, müssen sich die Menschen den Systemen unterordnen.

In Zukunft werden Algorithmen noch mehr Macht gewinnen, und wir erst später merken, auf welch vielfältige Weise wir von Digitalisierungen abhängig geworden sind. Wir werden ebenso von Computern bedient, sogenannten „Chatbots“ und dies als normal empfinden. Es sprechen schliesslich nur noch Algorithmen mit den Kunden. Computer werden in der Lage sein sich selbst und weitere Computer zu programmieren. Wer nicht in dieses Raster passt, fällt raus. Grosse digitale Unternehmen sind private Firmen, die sich ihre Geschäftspartner auswählen dürfen. Wer deren Richtlinien nicht erfüllt, wird hier diskriminiert.

Die Beispiele von entmündigten Mitarbeitern häufen sich in meinem Umfeld. Mehr und mehr und schliesslich alle Arbeiten sollen automatisiert und mit künstlicher Intelligenz erledigt werden. Das geht schneller als wir denken. Mitarbeiter sollten hierbei als digitale Nomaden durch die Welt ziehen, sich nur über Onlinekonferenzen austauschen. Callcenter werden konzentriert in Ballungszentren aufgebaut, an welchen Orten Mieten unbezahlbar werden. Mitarbeitergespräche untereinander finden selten statt, denn Mitarbeiter werden zu Roboter degradiert.

Alles Probleme sollen die Kunden hingegen gemeinsam in Foren lösen. Die grossen Unternehmen hoffen, dass die für ihr Umfeld zuständigen Dienstleister dort fleissig weiterhelfen. Kundenservice? Fehlanzeige. Einen Mitarbeiter zu erreichen, schwierig. Hilfestellende Telefonnummern und E-Mails werden immer weniger bekannt gegeben. In letzter Zeit engagieren sie sich hier eher in der Hoffnung so „Outsourcing Aufträge“ zu ergattern. Das System funktioniert. Freelancer scheint der Traumberuf vieler auszumachen, nur in der Verhandlungsmacht halten sie dabei kaum noch das Zepter in der Hand.

Die grossen, amerikanischen Unternehmen konkurrieren wenig, jeder macht es sich in seiner Monopolecke bequem. Microsoft engagiert sich kaum mit der Suchmaschine Bing, Google ist Google+ egal. Ebay kümmert sich nur um Versteigerungen, PayPal nur um Zahlungen.
Nur noch Spezialisierung ist gefragt. Wenn jemand mit einer neuen Idee den Markt betritt, wird alles getan, dass sich Monopole entwickeln, meistens aufgekauft. Die Politik schläft, „es spielt ja der Wettbewerb.“
Im Gegenteil, durch Steuersparmodelle und Akzeptanz von unredlichen AGBs wird den digitalen Kapitalisten der Rücken gestärkt.

Wir wissen das alles und lassen es geschehen. Jeder weiss, wie schnell er dank der Datenmacht verstummen kann. Jeder Marketingexperte weiss, dass, wenn er von Google oder Facebook blockiert wird, um seine Existenz fürchten muss. Jeder wird zustimmen, dass gerade deswegen die Karten neu gemischt werden sollten.

Wir müssten unbedingt fordern die Datenhoheit wieder den Menschen zu übergeben. Wir sollten innehalten. Über die ganzen Entwicklungen müssten wir dringend diskutieren können. Was aktuell abläuft verstehen die wenigsten. Die Menschen müssten das Tempo vorgeben, nicht die Technokraten.

Das bedeutet unsere Zukunft von allen Menschen gestalten zu lassen, dies oftmals gemeinsam und immerzu solidarisch. Wenn wir dann dennoch in manchen Dingen abgehängt werden sollten, könnte das sogar gut sein. Denn wer möchte sich schon von Algorithmen bestimmen lassen?

Stephan Zurfluh
Brisigstrasse 24
CH-5400 Baden

Tel. 056 426 54 30