Mit dem Deutschland Ticket durch Deutschland reisen?

Im Sommer 2022 konnte für neun Euro ein Monat lang der deutsche Nahverkehr einschließlich örtlicher Verkehrsträger genutzt werden. Die Bürger wünschten sich ein Nachfolgemodell; seit 1. Mai 2023 ist es da, das Deutschland Ticket. Wie sehen die Erfahrungen aus, was bringt es dem Tourismus? 

Lange wurde darüber verhandelt. Die daraus resultierenden Lösungen, „als Abo“, und welche als einzige Zahlungsmöglichkeit Lastschriftverfahren akzeptieren, sind unbefriedigend. Der Kauf kompliziert, denn jeder dafür zuständige Verkehrsverbund entwickelte eine eigene Lösung, um direkt zu partizipieren. Teilweise gab es Preissenkungen, damit die örtlichen Kunden eine Monatskarte über einen Verkehrsverbund kaufen, um ein paar Euro zu sparen. Ferner stellt hier die rein digitale Nutzung eine unnötige Hürde dar.

Mit dem Deutschland Ticket lässt sich Deutschland entdecken. Ich habe es genutzt und wünsche mir von den dafür zuständigen Tourismusbüros als auch Verkehrsverbünden auf dem Land zudem mehr bemühende Anteilnahme.

Im Vorfeld habe ich Touristiker nach passenden Ideen gefragt: „Es ist ein Pendlerticket, wir behalten unsere Angebote bei.“ 

Die Verkehrsunternehmen unternahmen auch wenig für die Infrastruktur. Zwar existieren nun mehr Linien, doch die Beschilderung und Informationen sind für Auswärtige schwierig zu verstehen. Wettbewerb ist prima; doch sollten auch andere Verkehrsverbünde prima Lösungen annehmen und (wie erwähnt) am selben Strick ziehen. Diese Resonanz äußere ich in Anbetracht der Tatsache, dass sich der Busverkehr des gesamten deutschen ländlichen Raums immer noch fast nur am Schulbetrieb orientiert.

Im Zug treffe ich einen Radfahrer an. Er startet in Donaueschingen seine Radtour und möchte nach Passau fahren. Ein Unternehmen aus Sachsen hat das organisiert und seine Hotels gebucht. Die vorgesehenen Strecken kann er entweder mit dem Rad oder dem Zug nutzen. Im Internet finde ich keine solchen Angebote, doch es gibt sie. Dieses lediglich digital verfügbare Ticket birgt auch andere unpraktische Aspekte; weder in den Nahverkehrszügen noch an den Bahnhöfen der Deutschen Bahn können Smartphones aufgeladen werden. “Das hält doch den ganzen Tag, solange man keine Videos ansieht.“ „Ups, da hat er sich schon verzockt.“ Denn knipse ich meine Fotos und nutze Google Maps, erschöpft sich der Akku bald. 

Die Züge sind meistens schwach besucht, fahre ich doch außerhalb der Pendlerzeiten. Ein anderer Passagier hat sein Deutschland Ticket samt Rad mitgenommen. Seiner Meinung nach kostet nichts zusätzlich, also wird Rad kostenlos transportiert. Die Regeln sind ja unklar, auch im Internet finden sich widersprüchliche Informationen. „Abgesehen vom den diffusen Infos, was soll dieser Regelwahn eigentlich bringen? Wen stört schon ein Rad oder Hund als Begleiter?“

Auf meiner Reise übernachte ich in Hotels am Stadtrand, die um ihre Parkplätze kämpfen. In ihrer unmittelbaren Nähe befinden sich immerzu Haltestellen, doch in jedem Hotel fehlen die Fahrpläne. In kleinen Orten kann man zwar einen Rufbus einsetzen, doch deren Nummern fehlen an den Haltestellen. Glücklicherweise legen Reisende im Internet Tipps nahe.

An einem Bahnhof steht ein mit dem Namen seines Unternehmens beschilderter Bus statt mit Nennung seines Zielorts. Der Fahrer pausiert und hält die Türen verschlossen, obwohl es draußen nass ist. Im Busbetrieb geht niemand ans Telefon. Aber einen Busplan mit Zeitangabe, die im App von der Deutschen Bahn angezeigt wird, suche ich vergeblich. Als ich bei der Tourismusinfo darüber reklamiere; „die Linie ist erst neu, wir brauchen Zeit.“ Mittels Euro 800’000,- finanzierte das Land die Linie, und man schafft nicht mal eine Beschilderung!“

Das Deutschland Ticket ist ansonsten eine großartige Sache. Die sich dafür einsetzenden Blogger teilen hingegen mehr Infos mit als alle Touristiker und Verkehrsbetriebe zusammen.

„Und warum muss der Kauf so kompliziert abgewickelt werden? Weshalb bedeutet öffentlicher Verkehr für die ländlichen deutschen Behörden weiterhin lediglich Schulbusverkehr? Wo sind jene Touristiker, die dieses Angebot (als verbessertes Angebot) aktiv anbieten könnten und würden?“




Belebung des öffentlichen Raums

Verwaiste Innenstädte, Kneipen und Ladensterben, Begegnungsorte gehen verloren! Wie können das die Städte angehen? In Brakel habe ich die Situation inspiziert und Eindrücke eingefangen. 

Niemand will leere Läden. Brakel sponsert die Miete vielleicht auf Anfrage. Doch wer vermag schon die teuren Ladenpreise in den Innenstädten begleichen? Die Ketten ziehen daher in die Industriequartiere. Ihre Kunden sollen mit dem Auto kommen und möglichst bequem einkaufen. Eine verträumte Stadt kommt dem Flanieren zugute und lebt von kleinen Fachgeschäften mit Beratung, gemütlichen Cafés und Kneipen sowie frei zugänglichen Sehenswürdigkeiten. 

Tante Erna ist ein gemütliches Café in Brakel. Als ich dort eingekehrt bin, hat ein Konzert stattgefunden, allerdings eher eines für Einheimische. Während der Musiker vor meinem Besuch aufgebaut hat, bin ich davon ausgegangen, es sei ein privater Anlass. Denn das Café hat um 17 Uhr geschlossen, um eine Stunde später die Besucher einzulassen und Eintritte zu kassieren. Vorher kein sichtlicher Hinweis. 

„Als ich nun nach meinem Stadtspaziergang sehe, wie es noch offen ist und hereinschau, sollte ich den vollen Eintritt zahlen, obwohl das Konzert fast zu Ende ist. Klar, die Gelder braucht es, wobei ich bezweifle, dass der Künstler viel verlangt. Ein paar CDs kann der Liedermacher aus Paderborn an die vielleicht 20 Zuhörer verkaufen.“  

Auf meinem Stadtspaziergang habe ich die wenigen Passanten angesprochen sowie die Imbissbetriebe besucht, dabei die Google-Einträge der Imbisse geprüft und Verbesserungen angeregt. „Keine Gäste, dafür Essenskuriere. Bequem per Internet bestellen und zu Hause essen.“ Warum sparen wir hier bei den Zustellern? Die machen oft prekäre Jobs aus. Jeder kann Essenskurier werden. Diese Löhne sind meist abhängig von der Anzahl Lieferungen. Beleben wir die Städte so?

Welche Geschäfte passen in die Innenstadt?

Manche Brakeler nutzen das Fitnessstudio im Zentrum. „Danach noch ein Bier?“ Nein, viele trainieren alleine und bleiben allein. Soziologen behaupten, wir seien als Gesellschaft auf Individualismus getrimmt. Mit der Smartphone-Nutzung würde dies untermauert. „Freunde auf der ganzen Welt, nur die Nachbarn sind unbekannt.“ Ein Like im Netz begeisterte mehr, als ein freundliches „Guten Morgen“ auf den Straßen. 

Es gibt Idealisten, die dennoch eine Kneipe oder ein Museum führen, wie beispielsweise das Teddymuseum in Steinheim. Auf einen Lohn kann hier selten Verlass sein, und, „hoffentlich sind immerhin die Rechnungen bezahlt!“ Weiter; sofern jemand Straßen-Kunst bieten möchte, so wird er durch Bewilligungsprozeduren vergrault.

Etliche Behörden klagen hingegen über Arbeitsbelastung. Flüchtlingsströme fordern uns heraus, Wohnungen fehlen, es wird zu wenig gebaut. „Verdichtung“ taucht als Zauberformel auf, doch eigentlich könnten Gewerberäume als Wohnung genutzt und Läden rückgebaut werden. Ob dadurch mehr Leben in die Städte einkehrt? Und was unternehmen wir, damit die Regionen gegenüber den Ballungszentren gestärkt werden?

Gesellschaftliche Herausforderungen

Schliesslich beruht alles auf finanzielle Fragen. Ohne Geld gehen wir ungern aus. Ausgegebenes Geld für den Ausgang würde anderswo zünftig fehlen. Nach Wohnung, Strom und Versicherung bleibt oft nichts. Früher konnte man unbekümmerter davon Ausgeben, heute geht davon vieles an die Reichen 10% über. Seinerzeit konnte sich jeder einen schönen Urlaub und vom Arbeitgeber finanzierte Kuren leisten. „Und heute?“ Lange Urlaubsreisen sind nur Pensionär(inn)en möglich, Urlaubsvertretungen haben längst ausgedient. 

Welche Visionen, Möglichkeiten bleiben aufgrund solcher klammen Kassen? „Neues Denken? Umverteilung durch Nanokapitalismus?“ Aktuell sterben die Städte weg, ein paar Touristenorte überleben zukünftig. Die kleinen Städte veröden. Es ist an der Zeit für einen Richtungswechsel. 




Genesis von Markus Lüpertz

Mein Reisewunsch war schon seit langem die Fahrt nach und einen langen Spaziergang durch Karlsruhe. Nun endlich liegt mir eine Einladung zu einer Pressereise vom 26. bis 29.4.2023 vor. Freue ich mich auf die Reise, kann ich doch endlich die Hauptstadt von Baden porträtieren!

Schwerpunkt unserer Pressereise macht die Gestaltung der Karlsruher U-Bahn durch Markus Lüpertz aus.

Das Programm ist wie folgt beschrieben:

  • Begrüssung Flammkuchenessen bei Mariannes Flammkuchen
  • von Östringen startet eine 5 Km Wanderung nach Angelbachtal.
  • In Angelbachtal Weinprobe bei Weingut Gmelin in der Besenwirtschaft Geissenpeter
  • Stadtführung Angelbachtal mit dem legendären Wasserschloss und berühmten Künstler Jürgen Goertz
  • Hax’n Essen im Badisch Brauhaus, Besuch von Vogelbräu
  • Festakt in der Stadtkirche Karlsruhe
  • Ausklang im Achat Hotel zum Pizzaempfang.

Ein feines Essen und gute Hotels sind garantiert. So bereitet Reisejournalismus Freude.

Ich reiste wieder mit dem ICE, meine Gitarre bei mir, zwei Lieder entstanden (Professor, Flammkuchen). Die Reise übertraf meinen Erwartungen; einerseits mit dem Karlsruher Hotel am Gottesauer Schloss, ein wunderbares Hotel mit einer engagierten Hoteldirektorin.

Ferner Gespräche mit Gastronomen, die ausgiebige Zeit für eigene Entdeckungen und der Höhepunkt, das Gespräch mit Jürgen Goertz bereicherten meinen Aufenthalt. Er ist ein Künstler, der mit seinen Skulpturen den öffentlichen Raum verschönert. Eindruck hinterließ auch der Schlossgarten in Echterdingen. Herr Groetz lebt im Heckerhaus, einst Friedrich Heckers Geburtshaus, sprich eines badischen Freiheitskämpfers, auf den die Bevölkerung heute noch stolz ist.

Zu meinen Besuchen habe ich Google-Einträge verfasst. Bei einer Suche werden meine Fotos insbesondere auf Google Maps angezeigt, deren Besucherzahlen dabei in den fünfstelligen Bereich fallen können.

Wichtig sind aber die Rezensionen. Ich habe keinen Einfluss, wie Google diese ausspielt. Die Seite von Mariannes Flammkuchen genießt jedenfalls Beliebtheit, deren positive Bewertungen gewiss im vierstelligen Bereich liegen. Auch das Badische Brauhaus liegt im Rennen vorn.
Nach drei Wochen Veröffentlichung ist meine Rezension gelesen worden:

  • Hotel am Gottesauer Schloss 17
  • Vogelbräu 1
  • Mariannes Flammkuchen 108
  • Besenwirtschaft Geissenpeter 20
  • Badisch Brauhaus 80
  • Ausstellung Markus Lüpertz Karlsruhe 24
  • Schlosspark Jürgen Goertz 1
  • Landesmuseum Schloss Karlsruhe 23.

Auf meinen eigenen Webseiten habe ich einige Beiträge von der Reise veröffentlicht. Dort ein Text, Fotos sowie alle Kontaktdaten. Diese verfügen über einfache Links und bleiben ewig bestehen. Bei Gelegenheit werden diese aktualisiert und später in anderen Beiträgen erwähnt.

Ich nahm viele Eindrücke für meine Arbeit mit und bedanke mich für die Teilnahme an der Pressereise sowie den damit verbundenen Erlebnissen.




Weg mit der Pseudoarbeit

Fachkräftemangel ist heute das dominierende Thema. Als Lösung die alten Rezepte, Arbeitszeitverlängerung, höhere Produktivität, bessere Anstellungsbedingungen, mehr Lohn. Wie steht es aber damit, nach dem persönlichen Sinn zu suchen?

David Graeber hat in seinem Buch „Bullshit Jobs“, oder auf Deutsch „Pseudoarbeit“ untersucht, darin auch, welche Art Arbeit Sinn stiftend ist. Eine kurze Definition: Pseudoarbeit ist eine sinnlose oder unnötige Lohnarbeit, die ein Arbeiter vorgeben muss, um einen Zweck zu präsentieren. Der Nutzen; Menschen sind beschäftigt. Doch wir verschwenden leider viele Ressourcen dafür.

Günter Faltin spricht in diesem Zusammenhang vom Marketing Monster. Was bedeutet, dass unnütze Dinge mit grossem Werbeaufwand verkauft werden. In diesem Fall eine ungeheure Verschwendung an Kreativität. Diese Kreativität könnte für ein besseres Leben eingesetzt werden. Gerade jetzt, wo überall Mitarbeitende fehlen. 

Maynard Keynes hat eine Wochenarbeitszeit von 20 Stunden für möglich gehalten. Sein Tempo hat dem Menschen zu einer gesteigerten Produktivität und schliesslich zu mehr Wohlstand verholfen, doch nicht zur Freiheit den Tag selbst bestimmt gestalten zu können. 

Wer den Tourismus betrachtet, denkt an eine Dienstleistung, welche Menschen sinnvolle Tätigkeiten schenkt. Doch kritisch betrachtet; ein Rohrkrepierer. Zwar kann der Tourismus Begegnungen ermöglichen und Vorurteile abbauen, doch dahinter steckt vorwiegend Leistungsdruck und ein starker Fokus auf Produktivität.

Im internationalen Tourismus betreffen die meisten Fragen oft als erstes Flüge, dann die Hotels. Raffinierte Systeme helfen Mitarbeitenden im Reisebüro die “beste” Verbindung zu finden. Das Thema Jetlag hingegen ist bekannt. Dennoch wird nichts unternommen, um die Akklimatisierung zu verbessern und Aufenthaltsdauern zu verlängern. Überdies, um die in der Branche arbeitenden Kunden dennoch optimal zu beraten, offeriert man FAM-Trips, um mit Reisezielen vertraut zu machen. Dies bedeutet Hotels – und Sehenswürdigkeiten abzuklappern und sich über den Branchenalltag auszutauschen. Aber Bevölkerung und Land verstehen zu lernen, Fehlanzeige!

Nach Covid freut sich die Branche auf eine Rückkehr auf dem Niveau früherer Zeiten. Auch den Mangel an Arbeitskräften möchte man ausgleichen, indem sich Mitarbeitende zu Influencern entwickeln sollten. Nur, hinsichtlich der ohnehin schon geringen Löhne die Arbeitszeit zu kürzen gleicht einer Illusion. Denn Reisende können sich dank Internet immer besser informieren und suchen die günstigsten Preise, „Geiz ist geil,“ zeichnet sich als Tourismus der Zukunft ab. 

Wo vermitteln wir Werte? Ideen, wie Reisende in mehreren Sitzungen zu coachen, damit diese die schönste Zeit in ihrem Leben mit weitmöglichst bereichernden Eindrücken, Begegnungen und Abbau von Spannungen erleben, interessieren kaum. Der Tourismus zielt darauf ab, Umsatz zu brettern; doch soziale und ökologische Ziele sind tendenziell Lippenbekenntnisse. Für den CO2 Ausstoß Ablasshandel zu betreiben, genügt den meisten Verantwortlichen in der Branche.

Das Thema Pseudoarbeit wird nirgendwo im Tourismussektor untersucht. Auch Diskussionen, um die Produktivität zu erhöhen, sehen lediglich noch mehr Digitalisierung vor – daher noch mehr Entfremdung gegenüber Reisenden und noch mehr Industrialisierung der Touristik. Der Profit daraus wandert zu den Konzernen und aufgrund des hohen Wettbewerbs zu den Reisenden.

Doch wer kann sich in Zukunft Reisen leisten? Es sollte jeder sein, natürlich mit nachhaltigen Ferien und ab und zu weitgehend nachhaltigen Reisen, da Erholung ungeheuer wichtig ist. Mehr auf Balkonien, Verkürzung der Arbeitszeit und sinnvolle Tätigkeiten schaffen, also das Motto? Ein Grundeinkommen könnte bewirken, dass Reiseführung, gemütliche Pensionen sowie neue und für alle nachhaltige Angebote entstehen.




Hexenreise zum Bierbrunnen nach Westfalen

Dank meiner Webseite zu Märchen und den vielen Inhalten hat sich eine Hexe gemeldet. Sie hat mir Ideen für Inhalte geschickt und mich eingeladen. Gerne habe ich dazu einen Beitrag verfasst. 

Ich sollte doch kommen, es gebe dort reichlich viel zu sehen, und um die Übernachtung würde sich gerne gekümmert. Diese sei im Bierbrunnen. 

„Gerne nehme ich an, liebe Hexe!“ Reisen werde ich vom 21.3.-25.3.23 mit der Bahn. Schön ist`s, gibt es jetzt das 49 Euro-Ticket für den Nahverkehr in Deutschland. Wie sich die Regie des örtlichen ÖV zuträgt wird sich zeigen – ich glaube jedenfalls, dass dieser nicht negativ sondern eher positiv verhext sein wird.
Ich versuche ja, wann immer möglich den ÖV oder das Fahrrad zu benutzen. Die Rückreise führt von Kassel in die Schweiz. Vorher eine Nacht in der Märchenhauptstadt Kassel zu verbringen, wäre vielleicht praktisch und sinnvoll. 

Ich möchte mir Zeit nehmen, vielleicht mein Projekt für mehr WordPress in Brakel forcieren. 

Dafür suche ich Kontakte mit Webagenturen. Schön wäre es, wenn die Leute ihre Aktivität vermehrt selber im Internet gestalteten.   




Bergbaureise ins Ruhrgebiet

Ich besuchte nun das Ruhrgebiet, ideal zu Beiträgen für unsere „Erzreisen„, dessen Seiten-Logo ein Förderturm ziert.

Einst galt das Ruhrgebiet als wichtigste Region für die Kohleförderung und Stahlerzeugung Europas. Irgendwann kostete die Förderung der Steinkohle doppelt soviel, wie die Weltmarktpreise der Kohle selbst. Von dieser Bergbauförderung zeugt heute der Zollverein.

Zudem sah ich mich in Essen um und verschaffte mir einen ersten Eindruck zu den verschiedenen Reisemöglichkeiten ins Ruhrgebiet. Essen liegt in dessen Zentrum. Dort schrieb „Krupp“ einst Industriegeschichte.

Zu meinem Projekt für Ghana führte ich ein Gespräch mit der „IHK Essen„. Wir müssen konkreter werden.
Im Folgenden das Projekt für Ghana;

 

Während meiner Zeit in Essen fand der „German Travel Mart“ für „Deutschland Tourismus“ statt. Ich hätte dazu viel beitragen können, wurde aber ausgeladen.

Meinen Besuch habe ich nun dokumentiert und wünsche mir, dass die Veranstaltung öffentlich wird.

Die Bergbaureise gefiel mir wirklich sehr. Ich empfinde das Ruhrgebiet als interessante Destination. Viel Ausgefallenes gibt es dort zu entdecken. Mit dem Deutschlandticket lässt es sich flexibel und günstig gestalten, in Deutschland mittels öffentlichem Verkehr und regional unterwegs zu sein. Für Deutschland Tourismus und meine Themenreisen eine prima Sache!




Inlandstourismus bringt den Wohlstand

Viele Länder suchen auf Ferienmessen internationale Gäste. Der Anteil von Touristen aus Deutschland in der Ferienregion „Schwäbische Alb“ beträgt 84%, auf den Malediven ist es umgekehrt. Ferner ist der Tourismus hinsichtlich vieler afrikanischen Ländern vernachlässigbar. Jene Einheimischen begeben sich lediglich in ein Hotel, sofern eine Beerdigung stattfindet. Die einheimische Wirtschaft soll gestärkt werden. Den Tourismus auf internationalen Tourismus abzustützen ist wenig nachhaltig, weder wirtschaftlich noch ökologisch. Auch die Pandemie hat gezeigt, wie fragil das Geschäft ist.

Zudem nehmen etliche Reisende aus reichen Ländern oft wenig Rücksicht auf lokale Bevölkerungen ihrer Urlaubsdestinationen. Sie verfügen über ausreichend Finanzen, können sich alles leisten und geben selten einen fairen Beitrag für deren Lebenshaltungskosten aus. Quasi soll alles günstig sein, Schnäppchenpreise genießen hohen Stellenwert, Dienstleistungen am liebsten oft gratis. In manchen Ländern spricht Tourismus vor allem die betuchten ausländischen Gäste an. Die Einheimischen sind hier zweitrangig. Viel Geld fliesst dazu in Marketingaktionen, und deren Vermarktung obliegt den Reiseveranstaltern in den Quellenstaaten.

“Unsere Hotels wollen Kontingente verkaufen und sind an Einzelreisenden wenig interessiert,“ so die Vertreterin von Zypern. Auf den Plattformen wird also offensichtlich nur auf den günstigsten Preis geschielt. Weiter, selber Hotels zu vermarkten, das braucht Internet-Knowhow und dafür wiederum ausgebildete Spezialisten. Die fehlen häufig, das Bildungssystem müsste solche Spezialisten hervorbringen. Und die wiederum bevorzugen es, in reichen Ländern ihr Einkommen zu erzielen. Also auch hier wieder eine Kostenfrage.   

Doch ein Wachstum im Tourismus ist nur möglich, wenn sich Einheimische für ihre Region engagieren könnten und mögen würden sowie darin Unterstützung fänden. Doch allzu gern wird um Hilfe aus dem Ausland gehofft. Es heisst nämlich, „immer zuerst für sich selber schauen.“ Über dieses Thema könnten in vielen Ländern Diskussionen stattfinden, was uns alle bestimmt weiterbrächte.

Andererseits kann Tourismus Prestige schaffen, und mit hohen Investitionen stellt sich mancher Erfolg ein, wie es die Emirate beweisen. Tourismus ist mit durchschnittlichem 5%-Anteil am BIP überall wichtig.




Wagemutige Reise auf dem Landweg nach Marrakesch

Josef Schmidlin ist ein junger Sozialarbeiter, er wollte gerne eine Wüstentour in Marokko unternehmen und mit dem öffentlichen Verkehr übers Land reisen. „Der Weg ist das Ziel“, und vieles ist dank Internet spontan planbar. 

Ein länderübergreifend günstiges Zugticket in Europa zu kaufen kann kompliziert werden. Viele verschiedene Preismodelle sind im Angebot, und es sollte langfristig gedacht werden. Denn etliche “Bahncards” lohnen sich erst, sofern öfter gereist wird.

So kaufte sich Josef Schmidlin das Ticket Zürich-Barcelona am Bahnhof und ließ sich gleich ein paar Tipps am Schalter geben. Vor seiner Reise wählte er aus einem öffentlichen Bücherschrank ein paar Exemplare aus, um sie während seiner Reise an Liebhaber der deutschen Sprache zu verschenken.

Die erste Etappe in sauberen Zügen nach Barcelona war wirklich erholsam, und es entstanden ein paar nette Gespräche, die Zeit verging wie im Flug. Von Barcelona aus fuhren Linienbusse nach Madrid. „Einfach mal spontan einen Bus nehmen und weiter nach Granada?“ „Tja,“ gedacht – getan, ziemlich müde kam der Reisende schliesslich in Granada an und blieb zwei Nächte in der wunderschönen Stadt, die ihn morgendlich in intensivem Licht getaucht aufweckte. 

Granada unterhält direkte Verbindungen nach Tarifa, von wo aus sich die Fähre nach Tanger in Marokko begibt. „Klappte prima!“ Die nächste Fähre verfügte über genügend Platz. „Jetzt erst einmal das an der Küste gelegene Tanger erleben und herrlich marokkanische Meeresluft schnuppern!“ Mit einer jungen Frau kam er ins Gespräch, sie arbeitete als Migrantin in Nizza. Das Leben in Nizza ist anstrengend, sie arbeitet nur, will zurück nach Marokko sich eine Existenz aufbauen.

Doch schliesslich meint sie, in Marokko klappe nichts. Vielleicht bleibe sie doch in Frankreich.
Junge Menschen wie Sand am Meer entschließen sich für Westeuropa, um zu arbeiten, um an ihre Zukunft zu glauben. Josef Schmidlin meint, er sehe für sich in der Schweiz Probleme. Wie sollte er mit Familie, Eigenheim und Altersvorsorge bei den hohen Preisen und relativ tiefen Löhnen eine Existenz aufbauen? „Ja, für euch ist mein Schweizer Lohn viel Geld, doch mir bleibt am Monatsende nichts.“ Schließlich nimmt er den Zug nach Marrakesch und trifft auf Said Abdouram.

Ein Reisebüro hatte ihm die Wüstentour vermittelt. Zwei Kleinbusse spuren zig Kilometer auf der Route, für die Einheimischen hingegen wenig Zeit im dicht gedrängten Reiseprogramm. Ihm obliegt nun eine strikte Anpassung, statt einfach einen Bus später zu nehmen.  
Ursprünglich beabsichtigte Josef Schmidlin zurückzufliegen. Doch über den Landweg gestaltete sich sein Abenteuer doch spannender; und diesmal entschied er sich für Züge bis Barcelona und von dort aus mit dem Bus zurück in die Schweiz.

Alle Übernachtungen und Fahrten disponierte er mit seinem Notebook. “Das bietet einen besseren Überblick.” Für die eingesteckten Bücher fand er während der Reise allerlei dankbare Leser. 




Künstliche Intelligenz im Reisejournalismus

Auf dem Digital Festival in Zürich im September 2022 hat ein Referent die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz aufgezeigt. Sie ist da und wird angewandt. Ich habe dazu auf meiner Politikseite die Eindrücke niedergeschrieben.

Meine erste Reaktion auf das Referat; die geistige Arbeit verliert an Wert, es bräuchte daher nachhaltig Beschränkungen zum Schutze individuell sinnvoller, geistiger Tätigkeiten. Eine Kennzeichnungspflicht klingt hierfür vernünftig. Schließlich ist die künstliche Intelligenz ein Werkzeug. Irgendwann wird die künstliche Intelligenz als Werkzeug selbstverständlicher Bestandteil unseres Gesamtmfeldes sein und überall eingesetzt werden. Es wird sich wahrscheinlich zu einer Art „Biozertifikat“ abwandeln, Werke zu kennzeichnen, die auf künstliche Intelligenz verzichten.

Ich betätige mich zudem aktiv als Beta-Tester für „DALL-E“, aus Texten werden Bilder erzeugt. Der Versuch eines schönen Logos damit scheiterte bisher, mein Guthaben aufgebraucht; „weiter probieren!“

Jetzt habe ich die Lizenz zu „Word Hero“ erworben. Mein erster Versuch gleich mit dem geplanten Besuch im Wilhelm Busch Museum:

Für den Anfang passabel, insbesondere, weil die Ausgabe in praktisch allen Sprachen möglich ist. Das „natürliche“ Schreiben kann so ergänzt oder die Texte der KI können besser ausformuliert werden. Die Möglichkeiten sind aktuell hingegen eingeschränkt. Im Zuge meiner nächsten Beiträge kann ich es nochmals versuchen, doch ich benötige immer die Befehle, die als Prompts bezeichnet werden. Irgendwo im GPT, der grossen Internetdatenbank, müssten die Informationen bereits vorhanden sein.

Daher braucht es ein kombiniertes Vorgehen und weiterhin Fantasie. Sobald ich auf einer Webseite künstliche Intelligenz einsetze, werde ich das vermerken. Falls es mir gelingt, Bilder zu erstellen, füge ich einen Hinweis dem Bildtitel hinzu.

Künstliche Intelligenz wird auf unsere Zukunft enormen Einfluss nehmen, auch auf den Reisejournalismus. Wir sollten hinsichtlich dessen jedoch auf faire Honorare bestehen. Schon heute ist es sinnvoll, Stoffsammlungen, Bilder und Einschätzungen mithilfe von künstlicher Intelligenz zu gestalten.

Am Ende macht es, ob mit oder ohne künstliche Intelligenz, ein aufwändiges Handwerk aus, auch wenn sich die Werkzeuge verbessern.




Märchenreise auf der Märchenstrasse

Eine gut besuchte Webseite von mir sind die Märchenreisen, und ich reiste im November 2022 nach Hannover und Witzenhausen. Dorthin lud mich die Tourismusvertretung ein und kümmerte sich um meine Übernachtung und eine Ausstattung mit E-Bike.

Hannover Tourismus arrangierte mir eine Übernachtung in Hannover, also besuchte ich dort gleich das Wilhelm Busch Museum. Ich möchte mich mehr den Künstlern widmen, welche die wunderbaren Zeichnungen zu Märchen gestalten.

Ich konnte eine Radtour unternehmen und lernte dadurch Bad Sooden – Allendorf und Witzenhausen näher kennen. Eine Radtour erweist sich als wunderbare Möglichkeit, die Region entspannt zu erkunden. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich noch in Hann gelandet. Von Münden aus wäre vielleicht noch eine Autofahrt bis zum Hohen Meissner drin gelegen, „Frau Holles Ort“. Nun freue ich mich, dies baldmöglichst nachzuholen.

eine Karte der Märchenregion Nordhessen
Märchenregion Nordhessen

Die Regionen in Nordhessen unterstützen drei Initiativen zu Märchenreisen:

Deutsche Märchenstrasse
Grimm Heimat
Frau Holle Land

Hier noch einige Eindrücke, Kassel sollte ich unbedingt noch besuchen. „Gespannt, wann.“

Ich sollte vermehrt Zeit investieren, doch aktuell sind noch zig andere Baustellen dran, welche meine Aufmerksamkeit in der Schweiz erfordern. Für mich machen Märchenreisen eine wunderbare Reiseidee aus.