Wagemutige Reise auf dem Landweg nach Marrakesch

Josef Schmidlin ist ein junger Sozialarbeiter, er wollte gerne eine Wüstentour in Marokko unternehmen und mit dem öffentlichen Verkehr übers Land reisen. „Der Weg ist das Ziel“, und vieles ist dank Internet spontan planbar. 

Ein länderübergreifend günstiges Zugticket in Europa zu kaufen kann kompliziert werden. Viele verschiedene Preismodelle sind im Angebot, und es sollte langfristig gedacht werden. Denn etliche “Bahncards” lohnen sich erst, sofern öfter gereist wird.

So kaufte sich Josef Schmidlin das Ticket Zürich-Barcelona am Bahnhof und ließ sich gleich ein paar Tipps am Schalter geben. Vor seiner Reise wählte er aus einem öffentlichen Bücherschrank ein paar Exemplare aus, um sie während seiner Reise an Liebhaber der deutschen Sprache zu verschenken.

Die erste Etappe in sauberen Zügen nach Barcelona war wirklich erholsam, und es entstanden ein paar nette Gespräche, die Zeit verging wie im Flug. Von Barcelona aus fuhren Linienbusse nach Madrid. „Einfach mal spontan einen Bus nehmen und weiter nach Granada?“ „Tja,“ gedacht – getan, ziemlich müde kam der Reisende schliesslich in Granada an und blieb zwei Nächte in der wunderschönen Stadt, die ihn morgendlich in intensivem Licht getaucht aufweckte. 

Granada unterhält direkte Verbindungen nach Tarifa, von wo aus sich die Fähre nach Tanger in Marokko begibt. „Klappte prima!“ Die nächste Fähre verfügte über genügend Platz. „Jetzt erst einmal das an der Küste gelegene Tanger erleben und herrlich marokkanische Meeresluft schnuppern!“ Mit einer jungen Frau kam er ins Gespräch, sie arbeitete als Migrantin in Nizza. Das Leben in Nizza ist anstrengend, sie arbeitet nur, will zurück nach Marokko sich eine Existenz aufbauen.

Doch schliesslich meint sie, in Marokko klappe nichts. Vielleicht bleibe sie doch in Frankreich.
Junge Menschen wie Sand am Meer entschließen sich für Westeuropa, um zu arbeiten, um an ihre Zukunft zu glauben. Josef Schmidlin meint, er sehe für sich in der Schweiz Probleme. Wie sollte er mit Familie, Eigenheim und Altersvorsorge bei den hohen Preisen und relativ tiefen Löhnen eine Existenz aufbauen? „Ja, für euch ist mein Schweizer Lohn viel Geld, doch mir bleibt am Monatsende nichts.“ Schließlich nimmt er den Zug nach Marrakesch und trifft auf Said Abdouram.

Ein Reisebüro hatte ihm die Wüstentour vermittelt. Zwei Kleinbusse spuren zig Kilometer auf der Route, für die Einheimischen hingegen wenig Zeit im dicht gedrängten Reiseprogramm. Ihm obliegt nun eine strikte Anpassung, statt einfach einen Bus später zu nehmen.  
Ursprünglich beabsichtigte Josef Schmidlin zurückzufliegen. Doch über den Landweg gestaltete sich sein Abenteuer doch spannender; und diesmal entschied er sich für Züge bis Barcelona und von dort aus mit dem Bus zurück in die Schweiz.

Alle Übernachtungen und Fahrten disponierte er mit seinem Notebook. “Das bietet einen besseren Überblick.” Für die eingesteckten Bücher fand er während der Reise allerlei dankbare Leser. 




Künstliche Intelligenz im Reisejournalismus

Auf dem Digital Festival in Zürich im September 2022 hat ein Referent die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz aufgezeigt. Sie ist da und wird angewandt. Ich habe dazu auf meiner Politikseite die Eindrücke niedergeschrieben.

Meine erste Reaktion auf das Referat; die geistige Arbeit verliert an Wert, es bräuchte daher nachhaltig Beschränkungen zum Schutze individuell sinnvoller, geistiger Tätigkeiten. Eine Kennzeichnungspflicht klingt hierfür vernünftig. Schließlich ist die künstliche Intelligenz ein Werkzeug. Irgendwann wird die künstliche Intelligenz als Werkzeug selbstverständlicher Bestandteil unseres Gesamtmfeldes sein und überall eingesetzt werden. Es wird sich wahrscheinlich zu einer Art „Biozertifikat“ abwandeln, Werke zu kennzeichnen, die auf künstliche Intelligenz verzichten.

Ich betätige mich zudem aktiv als Beta-Tester für „DALL-E“, aus Texten werden Bilder erzeugt. Der Versuch eines schönen Logos damit scheiterte bisher, mein Guthaben aufgebraucht; „weiter probieren!“

Jetzt habe ich die Lizenz zu „Word Hero“ erworben. Mein erster Versuch gleich mit dem geplanten Besuch im Wilhelm Busch Museum:

Für den Anfang passabel, insbesondere, weil die Ausgabe in praktisch allen Sprachen möglich ist. Das „natürliche“ Schreiben kann so ergänzt oder die Texte der KI können besser ausformuliert werden. Die Möglichkeiten sind aktuell hingegen eingeschränkt. Im Zuge meiner nächsten Beiträge kann ich es nochmals versuchen, doch ich benötige immer die Befehle, die als Prompts bezeichnet werden. Irgendwo im GPT, der grossen Internetdatenbank, müssten die Informationen bereits vorhanden sein.

Daher braucht es ein kombiniertes Vorgehen und weiterhin Fantasie. Sobald ich auf einer Webseite künstliche Intelligenz einsetze, werde ich das vermerken. Falls es mir gelingt, Bilder zu erstellen, füge ich einen Hinweis dem Bildtitel hinzu.

Künstliche Intelligenz wird auf unsere Zukunft enormen Einfluss nehmen, auch auf den Reisejournalismus. Wir sollten hinsichtlich dessen jedoch auf faire Honorare bestehen. Schon heute ist es sinnvoll, Stoffsammlungen, Bilder und Einschätzungen mithilfe von künstlicher Intelligenz zu gestalten.

Am Ende macht es, ob mit oder ohne künstliche Intelligenz, ein aufwändiges Handwerk aus, auch wenn sich die Werkzeuge verbessern.




Märchenreise auf der Märchenstrasse

Eine gut besuchte Webseite von mir sind die Märchenreisen, und ich reiste im November 2022 nach Hannover und Witzenhausen. Dorthin lud mich die Tourismusvertretung ein und kümmerte sich um meine Übernachtung und eine Ausstattung mit E-Bike.

Hannover Tourismus arrangierte mir eine Übernachtung in Hannover, also besuchte ich dort gleich das Wilhelm Busch Museum. Ich möchte mich mehr den Künstlern widmen, welche die wunderbaren Zeichnungen zu Märchen gestalten.

Ich konnte eine Radtour unternehmen und lernte dadurch Bad Sooden – Allendorf und Witzenhausen näher kennen. Eine Radtour erweist sich als wunderbare Möglichkeit, die Region entspannt zu erkunden. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich noch in Hann gelandet. Von Münden aus wäre vielleicht noch eine Autofahrt bis zum Hohen Meissner drin gelegen, „Frau Holles Ort“. Nun freue ich mich, dies baldmöglichst nachzuholen.

eine Karte der Märchenregion Nordhessen
Märchenregion Nordhessen

Die Regionen in Nordhessen unterstützen drei Initiativen zu Märchenreisen:

Deutsche Märchenstrasse
Grimm Heimat
Frau Holle Land

Hier noch einige Eindrücke, Kassel sollte ich unbedingt noch besuchen. „Gespannt, wann.“

Ich sollte vermehrt Zeit investieren, doch aktuell sind noch zig andere Baustellen dran, welche meine Aufmerksamkeit in der Schweiz erfordern. Für mich machen Märchenreisen eine wunderbare Reiseidee aus.




Schokoreise nach Brüssel

Ich bin schon in Brüssel gewesen, während einer Inforeise mit A-Rosa, unterwegs auf dem Rhein. Wenige Stunden haben wir die Stadt gesehen. Mit dem Bus angekarrt von Antwerpen, eine Stadtführung, Zeit für einen Kaffee.

Gerne wollte ich länger in Brüssel bleiben, es ist die Weltstadt der feinen Pralinés. Das flämische Tourismusbüro unterstützte mich. Besser wenig planen, Hotel und Zugfahrt genügt; viel Offenheit ist entscheidend für gute Eindrücke.

Im Oktober 2022 reiste ich mit dem ICE an, vorher eine Übernachtung in Köln, beim Schokomuseum vorbeigeschaut und einen Afrikaspezialisten gesprochen; wenig Neues, er hat Mut geschenkt mit Kakaoreisen dranzubleiben. Das ist der Schwerpunkt der Reise – das afrikanische Museum besuchen und Brüssel erspähen. Dabei gefragt zur Einstellung zu Kakao und dem Kongo.

Ich möchte die Webseite über den Kongo verbessern und überlegen, wie ich Europa prominenter porträtiere. Europa ist mir als Schweizer ein Anliegen. Wir sind wie eine Insel, umgeben von der EU und sollten voneinander lernen, statt uns abzugrenzen.

Es werden Beiträge auf meinen Themenseiten zum Kakao und zur Schokolade entstehen. Ich möchte die Webseite über den Kongo verbessern und überlegen, wie ich Europa prominenter porträtiere. Europa ist mir als Schweizer ein Anliegen. Wir sind wie eine Insel, umgeben von der EU und sollten voneinander lernen, statt uns abzugrenzen.

Nur, mit dem Geldverdienen, das will nicht klappen, mein Reisejournalismus ist eine brotlose Kunst. Ich präsentiere mich am 29.10.22 mit meinen Ideen. Das ist durchaus Platz für Themen aus Brüssel.

Wer deutsche Liedermacher Kunst liebt, wird mit mir viel Freude haben. Ich habe einige Lieder zum Reisen und ein schönes Lied über Schokobauern. Brüssel hat ein Museum zu Jacques Brel, auch er wirkte sozialkritisch.

Ich habe Pralinés aus Brüssel mitgenommen. Auf dem Weihnachtsmarkt in Baden sammle ich Gelder für ein Projekt, welches den Kakaotourismus fördern soll.




Tourismus für den Frieden

Der Krieg rückt in den Blickwinkel der Menschen. Weil der Ukrainekrieg in Europa stattfindet, prasseln täglich Nachrichten auf uns ein. Russland ist international isoliert, auch für den Tourismus, nur noch wenige Reisemöglichkeiten bestehen dorthin.

Was ist mit den anderen Kriegen, wie beispielsweise jene im Jemen oder in Syrien? Dort sind Saudi Arabien, Katar, die Emirate oder die Türkei involviert. Diese Länder werden nicht sanktioniert. Besonders zeigt sich diese Doppelmoral im Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien. Aserbaidschan hat den Krieg begonnen und möchte sich Teile von Armenien einverleiben. Das wird weitgehend totgeschwiegen. 

Nun möchte sich „Aserbaidschan Tourismus“ etablieren. Gut für das Image, die Wirtschaft und die ländliche Entwicklung. Der Krieg wird dabei ausgeklammert, kein Thema. An den Diskussionen mit den entsprechenden Reisevertretern möchte jeder, dass Frieden einkehrt. Allerdings Diskussionen zur politischen Umsetzung – Fehlanzeige. 

Die Touristik schweigt sich darüber aus. Es besteht eine Reisewarnung, zwar nur für bestimmte Gebiete, Wohlfühlfaktoren zugunsten von Touristen sehen hingegen anders aus. Warum werden keine “Produkte” entwickelt? Wegen seiner christlichen Geschichte im Orient ist Armenien ein beliebtes Reiseziel. Aserbaidschan wird in einigen Fällen als Verlängerung dazu gebucht. Jeder Grenzübertritt dafür passiert via Georgien. Die Touristik könnte hier Potenzial wecken und intensivere Reisen anbieten. 

Tourismus dient der Völkerverständigung und dem Frieden. In Aserbaidschan darüber zu diskutieren, gestaltet sich als äusserst riskant. Hier bei uns in Europa könnten wir uns hingegen solche Debatten erlauben. Sanktionen wirken ebenso nur leicht, mehr dagegen die beliebteren Belohnungen, beispielsweise durch Stärkung von Kooperationen und Zusammenarbeit zwischen Armenien und Aserbaidschan. 

Dazu gehört auch Ursachenforschung hinsichtlich des Konflikts, der meist in einem überbordenden Nationalismus zu finden ist. In der Schweiz drücken wir aus, wie verschiedene Völker und Sprachen gleichberechtigt und friedlich miteinander leben. Sollte also Aserbaidschan eine Roadshow veranstalten, könnte ebenso über das politische System der Schweiz gesprochen werden.

Schliesslich möchte jede Incoming-Agentur ihre Kunden verstehen, denn die Reisenden werden der Bevölkerung über ihren Alltag berichten. Darin liegt ein prima Ansatz für Begegnungen. Touristiker müssten die politischen Verhältnisse noch bewusster betrachten. Auch sollten Reisebüros ihre Stärke während ihren Beratungen durch ein „sich-für-Frieden-einsetzen“ sehen. Die beauftragte PR-Agentur sowie manche Teilnehmer an der Roadshow haben hier meiner Meinung nach weitgehend versagt.




Kulinarisches Erbe im Allgäu

Die Schweizer kennen das Allgäu nur flüchtig. Zudem verfüge ich über Myriaden von Themen, die mit feinem Essen und herrlicher Landwirtschaft verbunden sind. „Allgäu Tourismus“ hat mich zu einer Pressereise im September 2022 eingeladen. Eine Bergwanderung, drei Stunden lang, gutes Schuhwerk dabei ist nützlich. Eine Alp im Gunzesrieder Tal oder der Naturpark Nagelfluhkette lassen mich in die Bergwelt eintauchen und gesunde, frische Luft tief einatmen.

Ich bin mit dem Zug nach Memmingen angereist, knappe 2 1/2 Stunden dauert die Fahrt ab Zürich. Erste Station das Günztal Weiderind. Die Stiftung Kulturlandschaft Günztal kümmert sich um die Rasse und arbeitet eng mit Ökomodell Region, um die genetische Vielfalt zu bereichern.

Im Hotel Tanneck wurden wir freundlich begrüsst und grosszügige Zimmer bezogen. Für das grosszügige Wellnessangebot reichte die Zeit nicht. Dafür wurden wir im Sternerestaurant Freistil in Oftenschwang verwöhnt.

Tischrunde beim Gourmetessen im Freistil
Gourmetessen im Freistil

Am nächsten Tag eine Einführung zu Milchwell: neue Ideen für Wellness mit Produkten aus Milch.

Erläuterung Milchwell und Verkostung
Erläuterung Milchwell

Wir wanderten entlang der Gunzensrieder Ach hinauf zur Alphütte. Eine feine Vesper wurde uns serviert, später erklärte uns die Sennerin die Käseherstellung.

Wieder im Tal degustierten wir unter Anleitung der Milchsommelière Heike Zeller verschiedene Milchsorten.

Degustierung von Milch
Milchsommelière

Abends erreichten wir das Hotel Ellgass in Eglofs. Beim Abendessen hatten wir einen regen Austausch mit dem Landwirt, Koch, Gastwirt und Hotelier Josef Ellgass und interessante Einblicke in den Alltag und die täglichen Herausforderungen.

Tags darauf wartete auf uns eine Wanderung auf die Hörmoos Alp. Mit der Imbergbahn ging es hinauf und hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Nagelfluhkette. Auf der Alp erwartete uns der Senner Michael Schneider, der Kräuter anbaut und ausgezeichnete Elixiere brennt.

Später besuchten wir die Kochbuchautorin Hermine Eller im Ellerhof bei Scheidegg. Sie zauberte uns in gemütlicher Atmosphäre feine Allgäuer Mehlspeisen. Rezepte wurden ausgetauscht und intensive Gespräche zu Traditionen belebten die Runde. Am Abend hatten wir ein mit Kräutern angereichertes Menü im Gasthof Rössle. Auch hier ein anregendes Gespräch mit dem Gastgeber zu seiner Beharrlichkeit für gute Küche.

Schliesslich hatten wir noch einen Vormittag, den wir nutzten, um hinter die Kulissen des bekannten Franchisegebers vom Fass zu blicken, wo Streuobst vermarktet.

Den Abschluss bildete der Besuch der Bäckerei Fidelis und eine Stadtführung durch Wangen im Allgäu.

Gegen Mittag haben wir die Rückreise angetreten, ich wählte die Zugfahrt nach Lindau und die Schifffahrt nach Rorschach.

Allgäu Tourismus hat eine gute Dokumentation zur Kulinarik zusammengestellt. Als Beispiel folgende Presseinformation zu regionalen Produkten




Corippo lebt nachhaltigen Tourismus

Corippo ist ein abgeschiedenes Dorf im Tessiner Verzascatal dessen Einwohnerzahl lediglich noch sieben Personen beträgt. Einst lebten bis zu 300 Menschen in den unverwechselbaren Steinhäusern am steilen Bergrand. Dessen Denkmal geschützte, alte Bauten mit ihren schwarzen Steinplattendächern sind in eine paradiesische Berglandschaft eingebettet. Wanderer finden eine Herberge mit selbigem Namen wie ihre Umgebung; die „Albergo Corippo“.

Eine stylische Kirche, die „Chiesa di Santa Maria“ mit Glockenturm gilt als das Wahrzeichen. Die Albergo Corippo bewirtschaftet ein charakteristisches „Hotel Diffuso“: Ein paar Häuser in der Nachbarschaft bieten einfach eingerichtete Zimmer an, die vom Hotel bewirtschaftet werden. “Unsere Einrichtung ist einfach, die Gäste sollen sich in der Albergo treffen,” heisst das Motto der Gastgeber. „So soll ein Dorfleben entstehen, Gespräche mit anderen Gästen, eine andere Art von ruhigen, erholsamen Ferien – sowie ausgiebig Zeit, um ein Buch zu lesen.“  

Eine Fahrerlaubnis braucht es auf der schmalen Strasse zum Dorf. Der stündliche Bus vom Bahnhof Tenero hält bei der Brücke über der Verzasca. Von dort führt ein schöner 20-minütiger Fussweg bis zum Dorfeingang. Corippo verfügt über eine herrliche, mediterran beseelte Piazza und viele geheimnisvolle Gassen. Entlang einiger Hausmauern spazierend begegnen den Besuchern Fresken oder Freskenspuren mit meist religiösen Motiven.

Eine auffallende Stärke des malerischen Corippos sind die freundlichen Bewohner. Der Koch kocht fantasiereiche, regionale Küche. Halbpension wird daher empfohlen.

Doch was bedeutet für Corippo „nachhaltig“?    

  • Anreise per Bahn und Bus
  • Zeit haben
  • auf Luxus verzichten
  • gutes Essen geniessen
  • Zeit für Gespräche
  • Essensverschwendung vermeiden
  • lokale Produkte
  • ein herzliches Miteinander

Für kleine Gruppen macht Corippo einen idealen Seminarort aus. Ein Arrangement mit Halbpension wird hier ebenso empfohlen. So kann der Koch das Menü adäquat bestimmen. Das À la Carte-Angebot ist bewusst klein gehalten. Die Gäste werden am Tisch bedient, auch beim Frühstück. „Wir möchten keine Frühstücksbuffets – Service am Tisch ist eine Bereicherung“, so das Personal. Mithin wird auch wenig Essen aussortiert. Momentan kursiert „food waste“ in den Schlagzeilen – zu Recht. 

Doch wie sieht es in Corippo generell mit nachhaltigem Verhalten von Gästen aus? Achtsam Zeit auf dem Weg zum Aufenthalt einzubringen und selbiges am Bestimmungsort zu wahren steht ebenfalls für nachhaltigen Tourismus. Ferner dem dortigen Personal freundschaftlich auf Augenhöhe zu begegnen.

Corippo ist ein Geheimtipp, ein „Bijou“ und vom Massentourismus verschont. Zu wünschen ist der Stiftung, dass dies so bleibt. Sie möchten das beschauliche Dorf unbedingt als kleines Paradies für nachhaltigen Tourismus belassen. 




Wunschzettel für eine Pressereise

Promotion kommt in der Regel teuer zu stehen. Pressereisen erscheinen als günstige Alternative zu Beiträgen über touristische Attraktionen. Die Medien sollten ja mit Werbung Geld verdienen. Wir Journalisten müssten uns dazu vom Gefälligkeitsjournalismus entfernen.

Die Welt ist schön und interessant. Viele freie Journalisten, Blogger und Influencer können Erkundungsreisen kaum bezahlen und werden von den Leistungsträgern oft abgewiesen. Daher macht eine Pressereise ein willkommenes, ansprechendes und angenehmes Erlebnis aus, auch mit Berufskollegen. Es braucht starken Idealismus in diesem Beruf, und es wird immer schwieriger Beiträge zu publizieren. Immer öfters bleibt nur das Internet.

Ein paar Wünsche für eine Pressereise

Kleine Gruppen, max. 8 Personen

Engagierte Journalisten sind wie ein Sack Flöhe.
Was interessiert den Leser? “Ich brauche Bildmaterial – Interviews für das Radio – Videos für meine Leser.” Eine Teilnehmerliste mit Kontaktdaten macht Sinn, wir können mit Datenschutz übertreiben.

Abwechslungsreiches Programm

Die Gruppe sollte ebenso wie das Programm durchmischt sein. Hotel- und Firmenbesichtigung, Aktivitäten, Genuss von Spezialitäten – verschiedene Eindrücke fordern ein Gespür von Zusammenhängen. Zu stark spezialisierte Reisen mögen effektiv sein, untergraben aber jegliche Leidenschaft.

Zeit zum Entdecken 

Warum bei einer Pressereise alles durchtakten? Oft fehlt Zeit, um die Einheimischen zu treffen. Wie betrifft sie der Tourismus? Darüber recherchieren, was gerade vor Ort läuft – Verlängerungsoptionen anbieten, mancher Journalist möchte gerne einen Tag anhängen.

Information an die Leistungsträger

Für den Besuch bei einem Winzer zum Beispiel. Der sollte wissen, wer da wirklich kommt, um das Beste aus „der Geschichte“ zu machen. Denn es besteht so eine Chance für gute PR. Dafür lohnt es sich informiert vorzubereiten und Ideen zu liefern. Übermittlung/Überreichung von Pressemappen mit Pressetext, Bildmaterial und Prospekten sollten selbstverständlich sein. 

Debatten über die Eindrücke

Journalisten sollte bewusst angeboten und Raum dafür geschaffen werden auf der Pressereise zu diskutieren. Gerne in passendem Ambiente, beispielsweise bei einem Essen, nach Möglichkeit mit etwas Privatsphäre.
Generell sollte im Programm einer Pressereise das Angebot unterbreitet werden, während der Reise über die Herausforderungen im Tourismus zu debattieren.
Lediglich ständige Lobpreisungen bringen keine Auflage.

Auf sogenannte Kleinigkeiten achten

Wenn schon ein Lunchpaket, bitte nicht, um alleine im Bus zu verzehren. Kleine Geschenke sowohl für den Gastgeber als auch für die Journalisten fördern die Freundschaft. Begeisterung, Grosszügigkeit, Offenheit und respektvolles Miteinander finden.

Mit Kritik leben

Es kann nicht alles perfekt sein. Es darf, genauso wie „Fehler“ gemacht werden können, auch kritisiert werden. Fragen vorzuenthalten, Filmverbot, angepasstes Verhalten und Dinge unter den Tisch zu kehren bringt Journalismus nicht weiter. 

Nachbearbeitung 

Die Teilnehmer können eingeladen werden; Fotos, Videos und Inhalte für alle Teilnehmer und die Partner freizugeben. Damit verfügen die Journalisten über mehr Material. Jeder Journalist entwickelt seine eigenen Stories, doch Anregungen sind immer hilfreich.




Echt aktiv im Südharz

Ein echter Geheimtipp, den südlichen Harz verrate ich hier. Wo ist das? Bei Sangerhausen! Geht mal auf Spurensuche, bei hoffentlich „Lust und Laune“ dazu! Um Rosen im Rosarium zu bestaunen, für Erholung am Geiseltalsee oder Wanderungen im Biosphärenreservat Südharz.

Die Reise dauerte diesjährig vom 16.-18. Mai 2022, wir waren eine fröhliche Gruppe, vielleicht etwas zu gross, doch schon der erste Besuch bei Pfännerhall ein absoluter Höhepunkt. Im Pfännerhall überraschte mich das Engagement und die Kreativität der Macher. Ein Anziehungspunkt für alle Museen als tolles Beispiel, wie Ehrenamtliche ebenso wunderbare Ausstellungen kreieren, wie gutdotierte Experten.  

Wer kennt den Geiseltalsee? Eine nachhaltige, wunderschöne Seeanlage mit enormem Potenzial, die durch sanften Tourismus bewusst bewahrt und keinesfalls überrannt wird. Lediglich die Marina Plätze werden allmählich knapper, auch hier eine scheinbar kaum aufzuhaltende Entwicklung unseres mobilen Zeitgeistes. Zudem möchten die meisten Menschen gerne ans Wasser. Das Rosarium in Sangerhausen, die Ulrichskirche und noch viele andere faszinierende Touristenziele stecken in und um Sangerhausen. Wir besuchten diese anschliessend alle.

Im Hotel Schindellbruch, begrüsste uns der Besitzer, ein Adliger wie aus dem Bilderbuch mit grossem Waldbesitz, gleichsam Unternehmer, der in Tourismus investiert. Der Ort Stolberg wirkt etwas verschlafen, doch genau das suchen mehr und mehr Touristen.

Der mit unzähligen Überraschungen gespickte, nächste Tag verging wie im Flug. Lassen Sie doch dazu einfach die Fotos sprechen.

Der letzte Tag gehörte Halle: Baustellenbesichtigung, immer ein spannendes Thema für Reisejournalisten. Das hiesige Planetarium später sollte uns und bestimmt noch reichlich viele andere Besucher positiv überraschen.

Ich reiste mit der Bahn an, Halle/Saale ist schnell mit dem ICE erreichbar. Doch Verspätungen und Zugausfälle begleiten den dortigen Alltag. Den Verkehrsminister informierte ich über meine Anliegen und Erfahrungen bezüglich dieser Herausforderung, auch führte ich einige Gespräche mit Bahnmitarbeitern und Reisenden dazu. Fazit: Eine solche Bahn möchte niemand.

Nun heisst es weitere Beiträge zu den aus meiner Südharz-Reise entstandenen Themen für interessierte Leser zu verfassen. Diese veröffentliche ich thematisch passend auf meinen engagiert entwickelten Webseiten. Mit „Erzreisen“ kam neulich eine hinzu. 

Danke an alle Beteiligten. Bisher konnte ich nur an wenigen Pressereisen teilnehmen. Mein Wunschzettel;




Blaupause Kapverden für Sierra Leone?

Wie entwickelt sich Tourismus? Die Kapverden haben es geschafft! Nur, sie hatten eine grosse Diaspora mit Hafenarbeitern auf der ganzen Welt. Ihre Diaspora ist genauso gross, wie die aktuelle Bevölkerung auf den Kapverden. Somit wurden die Kapverden besser unterstützt als alle anderen afrikanischen Staaten. Die kapverdische Fluggesellschaft „TACV“ kann eine gewisse Bedeutung vorweisen und konnte ausgebaut werden. Die Regierung lancierte das  „Lei de Utilidade Turística“ und lockte mit Steuererleichterungen Investoren an. 

Ein bedeutender Investor macht die Hotelgruppe RIU aus. Sie errichtete im Jahr 2005 das Hotel „Riu Funana“ auf der Insel Sal. Heute verfügt die Hotelkette über sechs Hotels auf den Kapverden. Damit wurden Arbeitsplätze geschaffen und der Wohlstand gestärkt. RIU beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter auf den Kapverden. Mit TUI wurde zudem der grösste europäische Reiseveranstalter ins Boot geholt. 

Die Kapverden sind eine Inselgruppe mit 360 Tagen Sonnenschein, einer hohen Stabilität und Sicherheit und einer menschenfreundlichen Natur. Heute geht die Entwicklung weiter aufwärts, das Gesundheitssystem soll ausgebaut werden. Somit kommt der Tourismus den Einheimischen zugute. 

Sierra Leone dagegen nimmt 18x mehr Einwohner auf als die Kapverden und verfügt nur über eine kleine Diaspora. Insofern fehlen die Mittel für Investitionen. Infrastruktur ist somit schwerer zu errichten, und Unternehmen wie z.B. RIU finanzieren vor allem Hotels. In Sierra Leone Stabilität zu sichern gestaltet sich somit um einiges aufwändiger. Zudem macht das dringendste Problem die Ernährung und Bildung der Bevölkerung aus. Auf den Kapverden hingegen gibt es keine offensichtliche Armut, die abschreckt. 

Dennoch, Sierra Leone kann sich an den Kapverden orientieren. Beide Länder haben wunderschöne Strände, und auch Sierra Leone könnte dem Tourismus dienen. Ich hoffe immer noch auf Rückmeldungen aus Sierra Leone und engagierte Behörden, die den Tourismus dort fördern. 

Die Kapverden und Sierra Leone sind dank ihrer Strände, des Klimas und der Menschen grossartige Reiseziele. Allerdings liegt die Latte hierfür immer öfters höher. Reiseanbieter fordern eine moderne Infrastruktur, viele Angebote, prima Essen. Die Urlauber wollen dem schlechten Klima entfliehen und erwarten gleichzeitig den gleichen Komfort wie zuhause. Die Kapverden haben ihre Natur konsequent geschützt und den Eindruck von Massentourismus vermieden. 

In Rekordzeit konnten sich die Kapverden als Reiseziel etablieren. Viele afrikanischen Länder können sich darin ein Beispiel nehmen.