Erkundungsreise Serbien – den Rhythmus finden?

Das „WordCamp Europe 2018“ hat in Belgrad stattgefunden. Da treffen sich Leute, die mit WordPress arbeiten, das Programm mit dem wir unsere Webseiten gestalten. Es bildet eine Konferenz mit vielerlei Themen und Workshops. Ein Workshop zum Thema „Video“ hat uns animiert mehr auf Videos zu setzen. Die zahlreichen Gespräche, das breite Angebot an Programmen für WordPress erweist ich als immer wieder nützlich.

Schliesslich hat die Organisatoren tolle Arbeit geleistet, und Belgrad ist als Kongressstadt empfehlenswert, denn Übernachtung wie Ausgang kommen günstig.

Wenn wir schon mal in Serbien sind, können wir doch unsere Webseite Serbien.Reisen mit Inhalten aufbessern, und wir möchten natürlich in die Region. Zumindest so unsere Idee.

Dessen Vorbereitung ist unglücklich verlaufen, „Serbia Travel“ ist auf unser Anliegen kaum eingegangen. Auch in Ram, das wir ebenfalls besuchen, hat uns niemand dafür unterstützen mögen.

Auf der Konferenz hat uns jemand den Tipp mit Loznica gegeben. Dies sei touristisch interessant und die Mitarbeiterinnen engagiert.

So machen wir uns auf nach Loznica und sollten dort 2 ½ Stunden im Bus verbringen, bis wir letztendlich den futuristisch wirkenden Busbahnhof erreichen.

Nach einem kurzen Spaziergang sind wir schliesslich in die Tourismusinformation eingetreten. An dieser zwar geschmackvoll eingerichtet Info hat niemand Englisch gekonnt, geschweige denn Deutsch.

So weit so gut; wir werden an der Info mit einem prima Englisch sprechenden Mitarbeiter verbunden, der jedoch nicht gerade vor Ort ist. Er möchte keinen Termin vereinbaren oder sich länger unterhalten, wir sollten am nächsten Tag wiederkommen. Hotels findet man am besten im Nachbarort, ein Taxi kostet 100 Dinar. Niemand erklärt mir, dass dieser Preis nur ab einem zentralen Taxipunkt gilt. So forderte mein Taxi den vierfachen Preis.

Es gelingt mir nicht einen interessierten Hotelier in der Umgebung aufzufinden, mit dem wir vermehrt gemeinsam etwas für den Tourismus anrichten könnten. Zum Beispiel die Informationen für deutschsprachige Reisende zu verbessern, scheint nicht gewollt zu sein.

Als ich wieder (in Loznica) zur Tourismusinfo gefahren bin; das gleiche Bild, kein Interesse, der englischsprachige Mitarbeiter wieder nicht anwesend.

Vielleicht ist Sabac, die nächste Stadt besser. Als ich mich für dieses Wagnis entschieden habe, rebelliert meine Magengegend. Ich habe mir jedoch vorher das Hostel gesucht, hab mit Leuten ausserhalb noch besseren Kontakt finden und mit einer Tourismusinfo ausserhalb Loznicas länger sprechen wollen. „Also, ab geht`s trotzdem.“

Im Hostel in Sabac bin ich schliesslich der einzige Gast und richtigerweise zahle ich nur für eine Nacht. Das Internet fällt aus und auf meine Anrufe und SMS meldet sich niemand, ich muss auf Cafés ausweichen. Eine Touristinfo im Ort existiert nicht. Einige schöne Häuser schmücken Sabac, Kirchen, ein Museum, sicher eine interessante Geschichte. Sollte ich unter diesem Gesichtspunkt recherchieren? Wenn dies mit Frustration gepaart ist doch eher nicht. Ich habe am Abend noch fein gegessen und entschliesse mich nach Belgrad abzureisen.

In meinem Alter fehlt mir der Enthusiasmus, um einige Monate im Land zu leben, die Sprache zu lernen und Initiativen zu starten. Eigentlich schade, wenn es richtig angegangen würde, und man sich auf das Land eingelassen hätte, wäre dies für alle Beteiligten bereichernd. „Doch „wenn“ das Wörtchen „wenn“ nicht wäre…“
Solche Projekte sind eine Tugend der Jugend, denn im Alter ist es schwierig mit Neugier, Offenheit, bescheidenem Komfort und vor allem Akzeptanz. Als junger Mensch ist es auch einfacher Freundschaften zu schliessen, da sind die Erwartungen anders.

Wenn in einem solchen Fall darüber Bilanz gezogen wird, was denn so erreicht wurde, so beläuft sich dies ehrlicherweise unter wirtschaftlichen und finanziellen Aspekten eher auf ein Minusgeschäft. Hohe Kosten, Verdienstausfall, kaum Erträge. Somit stellt für mich als Unternehmer ein Leben in Serbien keine Option dar.
Einmal dort überhaupt etwas wagend, würde ich den Tourismus sicherlich besser verstehen, als dort hiesige Touristiker.
Weshalb soll ich da schon investieren?

Insofern sollte ich weiter das Gespräch mit touristischen Leistungsträgern suchen und insbesondere dort, wo die Sprache kein Hindernis darstellt. Also daher Deutschland.

Serbien bewährt sich sicher als ein spannendes Reiseland. Bestimmt ideal für Gäste, die unter Einheimischen sein und fernab vom Massentourismus verweilen möchten. Ebenso geschichtlich gesehen, gibt es in Serbien gerade im Bezug auf die Brennpunkte „Christentum“ und „Islam“ für Europäer en mass zu entdecken. Ferner gestaltet sich das Leben für Reisende angenehm, dank etlicher Strassencafés und günstiger Preise.

Wir wissen nicht, wie sich Tourismusverantwortliche in Serbien ihre Zukunft vorstellen. Auf alle Fälle lernten wir gründlich auf der Reise: Es braucht lange Vorbereitung etwas zu unternehmen. Jener Ansatz für dortige Touristiker bringt wenig, eine Reise als Touristiker oder als Reisejournalisten als Gefallen zu sehen. Vielmehr muss akzeptiert werden, dass mein Hilfsangebote nicht verstanden werden mochten, und man lieber auf Auftragsbasis arbeitet. Bis auf weiteres werden wir lediglich an unseren Länderseiten arbeiten.