Meistens fallen uns als Alpenländer Österreich und die Schweiz ein, ein Teil der Alpen gehört zu Frankreich, Italien und Deutschland. Doch Slowenien? Das Land mit 2 Mio. Einwohnern und 20000 qkm Fläche gilt als Geheimtipp. Dabei haben die julischen Alpen viel zu bieten, und dank günstigen Preisen ist das Alpenland auch sehr familienfreundlich.
Wir sind mit dem Zug angereist und in Kran ausgestiegen. Ein kleiner, idyllischer Bahnhof, die ehemaligen jugoslawischen Republiken haben nur wenig in den Bahnverkehr investiert. Majestätisch thront die Altstadt vor der Bergkulisse.
Wir spazieren durch die engen Gassen der pittoresken Altstadt und schauen bei der Tourismusinformation mit vielfältigem Souvenirangebot und einheimischen Lebensmitteln vorbei. Der Kobold „Kranjcek“ lächelt die Kinder an. Wir vermissen die Musik der Oberkrainer, damit assoziierten wir die Stadt am Rande der Julischen Alpen. Doch ein Einheimischer klärt uns auf, die Musiker kommen aus der Gegend, die Oberkrain heisst. Doch mit der Kultur in Kranj (Kran) unternahm der Gründer alpenländlicher Blasmusik, Slavko Avsenik wenig.
Wie aus dem Märchenbuch wirkt unser nächstes Touristenziel Bled mit seiner erhabenen Kirche auf einer Insel im See, der kleinsten Insel Sloweniens und seiner thronenden Burg über der Stadt. Im Sommer ist richtig viel los, die Einheimischen schwelgen hier gerne an ruhigen Tagen. Doch mit Übernachtungsgästen läuft es schon besser, meint die Pächterin vom alten Pfarrhaus.
Am Ende fahren wir in die Hauptstadt Ljubljana und treffen Igor Fabjan, einen Reisejournalisten. Bereitwillig überlässt er mir seine Bilder und Texte zur Verwendung und Weiterverwertung. Wir sprechen über unsere Arbeit und über die Begeisterung für den Tourismus. Dabei lassen wir uns das ungefilterte Bier in der Bierstube der Brauerei Union schmecken. Diesen Morgen noch habe ich einen Milchautomaten am Marktplatz besichtigt, kommt mir schmunzelnd dabei in den Sinn.
Ljubljana, – im Sommer gewiss eine wohltuende Abwechslung!
Die Slowenen meinen jedenfalls, man müsste im Sommer kommen. Obschon mir die drei Tage in der Zwischensaison unheimlich gefallen haben. Bald öffnen alle Skilifte, das Land verwandelt sich in ein Wintersportparadies.
Slowenien ist ein gepflegtes Land mit sehr warmherziger und freundlicher Bevölkerung, das Preisniveau ist um die Hälfte günstiger. Inzwischen macht es für zahlreiche ein Transitland aus. Wie lange wird es wohl als Geheimtipp für Schweizer gehandelt und von Schweizern weitgehend unerforscht bleiben?
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Quellen:
Ein Besuch in Slowenien, dokumentiert mit weiteren Infos und viel Bildmaterial.
www.slowenien.reisen
Stephan Zurfluh
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