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Corippo lebt nachhaltigen Tourismus

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Corippo ist ein abgeschiedenes Dorf im Tessiner Verzascatal dessen Einwohnerzahl lediglich noch sieben Personen beträgt. Einst lebten bis zu 300 Menschen in den unverwechselbaren Steinhäusern am steilen Bergrand. Dessen Denkmal geschützte, alte Bauten mit ihren schwarzen Steinplattendächern sind in eine paradiesische Berglandschaft eingebettet. Wanderer finden eine Herberge mit selbigem Namen wie ihre Umgebung; die „Albergo Corippo“.

Eine stylische Kirche, die „Chiesa di Santa Maria“ mit Glockenturm gilt als das Wahrzeichen. Die Albergo Corippo bewirtschaftet ein charakteristisches „Hotel Diffuso“: Ein paar Häuser in der Nachbarschaft bieten einfach eingerichtete Zimmer an, die vom Hotel bewirtschaftet werden. “Unsere Einrichtung ist einfach, die Gäste sollen sich in der Albergo treffen,” heisst das Motto der Gastgeber. „So soll ein Dorfleben entstehen, Gespräche mit anderen Gästen, eine andere Art von ruhigen, erholsamen Ferien – sowie ausgiebig Zeit, um ein Buch zu lesen.“  

Eine Fahrerlaubnis braucht es auf der schmalen Strasse zum Dorf. Der stündliche Bus vom Bahnhof Tenero hält bei der Brücke über der Verzasca. Von dort führt ein schöner 20-minütiger Fussweg bis zum Dorfeingang. Corippo verfügt über eine herrliche, mediterran beseelte Piazza und viele geheimnisvolle Gassen. Entlang einiger Hausmauern spazierend begegnen den Besuchern Fresken oder Freskenspuren mit meist religiösen Motiven.

Eine auffallende Stärke des malerischen Corippos sind die freundlichen Bewohner. Der Koch kocht fantasiereiche, regionale Küche. Halbpension wird daher empfohlen.

Doch was bedeutet für Corippo „nachhaltig“?    

  • Anreise per Bahn und Bus
  • Zeit haben
  • auf Luxus verzichten
  • gutes Essen geniessen
  • Zeit für Gespräche
  • Essensverschwendung vermeiden
  • lokale Produkte
  • ein herzliches Miteinander

Für kleine Gruppen macht Corippo einen idealen Seminarort aus. Ein Arrangement mit Halbpension wird hier ebenso empfohlen. So kann der Koch das Menü adäquat bestimmen. Das À la Carte-Angebot ist bewusst klein gehalten. Die Gäste werden am Tisch bedient, auch beim Frühstück. „Wir möchten keine Frühstücksbuffets – Service am Tisch ist eine Bereicherung“, so das Personal. Mithin wird auch wenig Essen aussortiert. Momentan kursiert „food waste“ in den Schlagzeilen – zu Recht. 

Doch wie sieht es in Corippo generell mit nachhaltigem Verhalten von Gästen aus? Achtsam Zeit auf dem Weg zum Aufenthalt einzubringen und selbiges am Bestimmungsort zu wahren steht ebenfalls für nachhaltigen Tourismus. Ferner dem dortigen Personal freundschaftlich auf Augenhöhe zu begegnen.

Corippo ist ein Geheimtipp, ein „Bijou“ und vom Massentourismus verschont. Zu wünschen ist der Stiftung, dass dies so bleibt. Sie möchten das beschauliche Dorf unbedingt als kleines Paradies für nachhaltigen Tourismus belassen. 

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