Reisezeit

Inlandstourismus bringt den Wohlstand

Strassenszene in einer Kleinstadt
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Viele Länder suchen auf Ferienmessen internationale Gäste. Der Anteil von Touristen aus Deutschland in der Ferienregion „Schwäbische Alb“ beträgt 84%, auf den Malediven ist es umgekehrt. Ferner ist der Tourismus hinsichtlich vieler afrikanischen Ländern vernachlässigbar. Jene Einheimischen begeben sich lediglich in ein Hotel, sofern eine Beerdigung stattfindet. Die einheimische Wirtschaft soll gestärkt werden. Den Tourismus auf internationalen Tourismus abzustützen ist wenig nachhaltig, weder wirtschaftlich noch ökologisch. Auch die Pandemie hat gezeigt, wie fragil das Geschäft ist.

Zudem nehmen etliche Reisende aus reichen Ländern oft wenig Rücksicht auf lokale Bevölkerungen ihrer Urlaubsdestinationen. Sie verfügen über ausreichend Finanzen, können sich alles leisten und geben selten einen fairen Beitrag für deren Lebenshaltungskosten aus. Quasi soll alles günstig sein, Schnäppchenpreise genießen hohen Stellenwert, Dienstleistungen am liebsten oft gratis. In manchen Ländern spricht Tourismus vor allem die betuchten ausländischen Gäste an. Die Einheimischen sind hier zweitrangig. Viel Geld fliesst dazu in Marketingaktionen, und deren Vermarktung obliegt den Reiseveranstaltern in den Quellenstaaten.

“Unsere Hotels wollen Kontingente verkaufen und sind an Einzelreisenden wenig interessiert,“ so die Vertreterin von Zypern. Auf den Plattformen wird also offensichtlich nur auf den günstigsten Preis geschielt. Weiter, selber Hotels zu vermarkten, das braucht Internet-Knowhow und dafür wiederum ausgebildete Spezialisten. Die fehlen häufig, das Bildungssystem müsste solche Spezialisten hervorbringen. Und die wiederum bevorzugen es, in reichen Ländern ihr Einkommen zu erzielen. Also auch hier wieder eine Kostenfrage.   

Doch ein Wachstum im Tourismus ist nur möglich, wenn sich Einheimische für ihre Region engagieren könnten und mögen würden sowie darin Unterstützung fänden. Doch allzu gern wird um Hilfe aus dem Ausland gehofft. Es heisst nämlich, „immer zuerst für sich selber schauen.“ Über dieses Thema könnten in vielen Ländern Diskussionen stattfinden, was uns alle bestimmt weiterbrächte.

Andererseits kann Tourismus Prestige schaffen, und mit hohen Investitionen stellt sich mancher Erfolg ein, wie es die Emirate beweisen. Tourismus ist mit durchschnittlichem 5%-Anteil am BIP überall wichtig.

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