Vier Tage konnten sich Reiselustige auf der Fespo in Zürich umsehen. Es dominieren Fernreisen. Wo bleiben die Winzer und der Aargau? Welche Möglichkeiten eröffnen sich für Schweizer Tourismusregionen? In Anbetracht dessen, dass auf einer Messe der Wein degustiert werden kann, wären Ferienmessen in puncto Rebbauern ideal. Und die meisten Tourismusabgaben in der Schweiz leisten Einheimische.
„Aargau Tourismus“ ist bei „Schweiz Tourismus“ eingebunden. Diese Organisation konzentriert sich auf die Präsenz auf Auslandsmärkten. Die Messen im Ausland gestalten sich aufwändig. Eine Chance auf einen Messeerfolg dort haben meist nur die Regionen, welche schon international bekannt sind. Manchmal werben dort die klassischen Weinregionen, wie das Wallis, der Tessin oder Graubünden, aber kaum der Aargau.
Die Verantwortung für den Vertrieb von Aargauer Weinen liegt bei den ca. 40 Unternehmen und Genossenschaften. Zahlreiche Winzer bringen sich dort mit ihren Weinen ein. Aktuell wird eine Weinmesse in Brugg organisiert. Doch die Gelder und personellen Ressourcen müssen sorgsam geplant werden.
Es wäre schön, wenn mehr Touristen die aargauischen Dörfer und Restaurants belebten und sich der Schweizer Tourismus mehr verteilte. Mit viel Liebe und Herzblut etablierten Aargauer Winzer ein Weinbaumuseum in Tegerfelden. Nach Döttingen führt für Flanierfreudige ein Weinpfad. Der Weinbau, wie z.B. das Weingut „Alter Berg“ oder die Familie Baumgartner laden herzlich zu Weinproben ein. Den Höhepunkt macht jedes Jahr das Winzerfest in Döttingen aus. Doch die internationale Ausstrahlung bewahrheitet sich als schwierig. Wahrscheinlich wäre es einfacher in der Umgebung nach Gästen zu suchen. Das wird schon gemacht, vor allem im Aargau.
Auf der Webseite von „Aargau Tourismus“ können sich die Weinkeller eintragen. Dort werden Weinerlebnisse beworben, und diese kommen darauf wirklich schön gestaltet daher. Nur, wie finden diese Angebote den Weg zum Leser? Selbst Einheimische müssten über die Ausflugsmöglichkeiten im Aargau überrascht sein. Einige Unternehmen nutzen nicht jene Präsenz, welche auch die „AKB“ zeigt. Da gibt es „mehr Luft nach oben“.
Wie können „Aargau Tourismus“ und „Aargauer Weine“ Synergien wahrnehmen, um Reisende in die Region zu holen?
Messepräsenz zahlt sich immer aus, um eine Region vorzustellen und die dort produzierten Weine auszuschenken. Ein Hauptargument dagegen weist immer auf den enormen Aufwand hin.
Wie Einheimische einbinden? Einheimische Reiseführer bereichern beachtlich den Tourismus. Nur, in den meisten Ländern sind die Löhne tief. In der Schweiz müsste hingegen mit einem Tagessatz von CHF 600,- kalkuliert werden. So könnten die Reiseführer den Gästen die Regionen intensiv zeigen, von ihrem Leben erzählen und die Schweiz im Ganzen vorstellen. Auf die Wünsche der Gäste würde eingegangen, individuelle Anpassungen wären immerzu möglich.
Idealerweise wird eine solche Dienstleistung Privatpersonen oder Kleingruppen angeboten. Nur, sind die Gäste bereit, dafür zu zahlen? Dafür ist Überzeugungsarbeit nötig. Wenn z.B. das „Weinbau-Museum“ besichtigt werden möchte, sollte sich ein Wein-Genossenschafter Zeit nehmen. Dienstleistungen kosten eben, sie führen aber die wunderbaren, unvergesslichen Erlebnisse herbei.
Links
Weinerlebnisse von „Aargau Tourismus“;
https://aargautourismus.ch/erleben/weinerlebnisse
„Weinbau Museum Aargau“;
https://www.weinbau-museum.ch/
Ideenseite Winzerreisen;
https://winzer.reisen
Angebote einreichen für AKB Kunden, Info;
https://www.akb-freizeitportal.ch/angebot-einreichen
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