Seit langem beschäftige ich mich mit Teereisen in die Türkei. Die dortigen Teeplantagen sind aus Deutschland schnell erreichbar. Ich habe Kontakt mit Veranstalter Ritur und zu einer Erkundungsreise eingeladen.
Ritur betätigt sich aktiv in mehreren Ländern; hier zeige ich das Angebot einer Kombireise, die mit Teeaufenthalten erweitert werden kann.
Reise durch vier Länder Türkei, Georgien, Aserbaidschan, Iran
Köksal Hapeloglu
Ritur Turizm Seyahat Acentasi
Rize, Türkei
+90 464 217 14 85
contact@ritur.com.tr
ritur.com.tr
Sanftes Reisen bedeutet, dass die Seele auch wirklich mitkommt. So habe ich die Zugfahrt über die Ukraine gewählt und die Überfahrt mit der Fähre nach Georgien gewagt. Ein Bericht über die Fähre ist hier abgelegt;
Fähre Odessa-Poti
Georgien schon nur während des Transfers erlebbar, vertraut es doch ein Land an, worauf der Tee einst verwilderte, und erst jetzt wieder mit Tee-Anbau begonnen wird. In der Türkei hingegen bietet sich „Caykur“ als ein staatliches Unternehmen an, welches den türkischen Tee regelrecht fördert.
Jede/r kennt den türkischen Tee, welcher türkische Restaurants gerne auf der ganzen Welt servieren. Ich generiere die Webseite „Teereisen“, und diese soll gefüllt werden.
Meine Erkundungstour gestaltete sich wie folgt;
- Anreise per Bahn nach Odessa (2 Tage)
- Fähre nach Poti (3 Tage), ursprünglich Batumi geplant, 1 Tag mehr als nach Batumi, da keine Tankpause auf dem Meer
- Transfer mit Kleinbus und Taxi durch Georgien (3 Stunden)
- Busfahrt nach Rize (2 ½ Stunden)
Ritours hat mich in einer typischen Pension, zentral in Rize untergebracht. Ich spreche sehr ausgiebig mit ihm, dem Chef der Firma, oft essen wir zusammen.
Am ersten Tag habe ich die Burg von Rize besucht. Angeblich war früher das Schwarze Meer weiter ins Land gedrungen.
Später sind wir zur Teebörse gefahren und haben über Tee-Tourimus gesprochen. Der Leiter engagiert sich enorm und hat über seine Erfahrungen in der Teewelt gesprochen.
Hasan Önder
Rize Ticaret Borasi
Islampasa Mahallesi Menderes Bulvan 522
Rize, Türkei
+90 464 217 43 13
hasan.onder@rtb.org.tr
rtb.org.tr
Der Chef von „Ritours“, Köksal erzählte von den Plänen einer Genossenschaft Tee anzubauen, dort in schöner Höhenlage, wo bester Tee wachsen kann. Der Tee wird nur zwei- bis dreimal jährlich geerntet, in Indien wiederum pflücken sie an acht Erntezeiten. In der Türkei benötigt es keinerlei Pestizide, denn der Schnee schützt im Winter die Pflanzen. Was missfällt, der Tee wird nur geschnitten und in LKWs zur Verarbeitung gebracht, statt auf der Teefarm verarbeitet.
Hier setzt Köksal an. Er konzipierte eine Teerolling-Anlage und testet mit ihr aus, dies inklusive Sauerstoffzufuhr und Trocknung. Seine Philosophie: „Wir experimentieren, wir trachten nach bestem Tee, Kleinigkeiten und Nuancen sind entscheidend.“ Gerne möchte er nach Nepal und Indien reisen, um zu lernen und einen Inder einzuladen.
„Hochwertiger Tee, auf über 1000 Metern die Blätter gezupft und direkt vor Ort verarbeitet.“ Das inspiriert Köksal.
Die ganze Woche über erzählte Köksal von seinem Projekt. Auch, dass er die Teefrucht zu Teeöl und die Teeblüte verarbeiten möchte. Immer wieder traf ich Mitglieder der Genossenschaft.
Am ersten Tag besuchte ich das von der EU bis 2023 geförderte Projekt Caymer. Dort wird der Tee verarbeitet. Die Produktion scheint modern zu sein. Der Direktor ist gegenüber Tourismus äußerst aufgeschlossen und möchte nächstes Jahr die ersten Gruppen empfangen. Eine Führung dauert 45 Minuten. Sie bieten auch einen Workshop über jeweils einen Tag an, an welchem Touristen selber Tee pflücken und verarbeiten.
Meine Anregung „zwei Nächte bei den Teebauern“, sobald wieder bei mir zu Hause angekommen, zu planen, nahm er gerne entgegen. Touristisch gestaltet es sich allerdings anspruchsvoll, eine regenreiche Region zu verkaufen. An 300 Tagen regnet es.
Selcuk Azman
Büyükköy Yol Üzeri 4.km
Musadagi Köyü
Cayeli, Rize, Türkei
+90 533 921 15 93
selcuk.azman@caymer.com.tr
caymer.com.tr
„Die beiden nächsten Tage werde ich in die Berge fahren, dort Teefarmen besuchen und die Landschaft erleben. Ich kann so lange bleiben, wie ich mag. Wir sind erpicht darauf Ideen für Teetourismus zu entwickeln; sowohl in der Türkei als auch grenzübergreifend mit Georgien, Aserbaidschan und Iran.“
Mit einer Gruppe reiste ich zu folgenden Zielen;
Kloster Sümela Kloster
Das Kloster liegt wunderschön in den Bergen und ist äusserst beliebt. 4 km vor dem Kloster erstreckt sich ein Parkplatz, ab dort verkehren Shuttlebusse. Später führt ein ca. 2 m breiter Weg über eine Strecke von 300 m zum Kloster. Für Christen bedeutet das Kloster ein bedeutsamer Wallfahrtsort.
Wikipedia Eintrag
Aussichtsrestaurant Torul Glass
Auf einer Plattform blicken die Reisenden ins Tal. Momentan wird an einem weiteren Gebäude gearbeitet. Im Restaurant wurde gegessen.
Karacava Höhle
Die Karacava Höhle liegt auf über 1000 Meter Höhe und wirkt sehr imposant. Sie ist gut ausgebaut. Im Netz wird von Fotoverbot geschrieben. Stimmt nicht, nirgendwo Verbote, die Besucher nahmen vielzählige Bilder auf.
Weitere Stopps
Auf unserer Reise pausierten wir am Morgen in einem Café, dort „checkten“ die Gäste „ein“, wurden mit der Liste verglichen und die Telefonnummern kontrolliert. Am Nachmittag statteten wir einem Geschäft für türkische Pralinen-Spezialitäten unseren Besuch ab. Letztes Ziel am Abend; ein Restaurant mit dem angeblich besten Reispudding.
Fazit; ein interessanter Tag mit faszinierender Berglandschaft. Am Nachmittag regnete es zwar wieder. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch daran.
Im Internet habe ich auf „Tripadvisor“ einige Berichte gefunden. Ritur kann einzelne Ausflüge zu eigenen jeweiligen Programmen hinzubuchen. So kann jede Reise abwechslungsreich gestaltet werden;
Ziele in der Region
Am nächsten Tag wurde ich wieder zu einer Reise gebucht. Wieder zu Beginn eine Kaffeepause und später die Reise, wieder ein paar Fahrstunden entfernt.
Karagol See
Der „Schwarze See“ zieht als beliebtes Ziel in seinen Bann. Ich traf dort eine Italienerin an. Sie und ihr Grüppchen kamen aus Antalya, und es bereitete ihnen viel Spass hier. Ich sollte den Google Translator offline nutzen, so deren Rat.
Coruh Zipline
Über den Fluss Coruh ist ein Zipline gespannt. Die Touristen um mich herum liessen sich gerne auf das Abenteuer mit ihr ein. Daneben eine grosse Schaukel. Wir assen im Restaurant Marina.
Weitere Stopps
Wir hielten noch für den Blick auf eine Moschee an, die einst im Stausee untergetaucht war und einen Spaziergang über eine Hängebrücke.
Die Angebote, die ich erlebte, sind mit langer Fahrzeit verbunden. Den Orten, die zuerst angesteuert wurden, wird hoher Tourismus zuteil, dorthin gelangen Kleinbusse von überall her.
Während eines Tages beschäftigte ich mich mit Tee. Schließlich sind Teereisen das Ziel meines Vorhabens. Köksal empfahl mir unbedingt den Ausflug in die Bergwelt bei Rize zu unternehmen. An einem Flusstal steuerten wir ein Dorf an, welches ebenso in der Schweiz sein könnte. Viele ansehnliche Hotels und als Freizeitangebote Zipline und Rafting.
Eine kurvige und nicht asphaltierte Strasse führte zu einem Bergrestaurant. Diese Fahrt entlarvte sich dem Fahrer und den Passagieren als wahre Herausforderung. Wir atmeten auf, als wir endlich oben ankamen. Doch wir steckten in einer Wolke, es regnete ununterbrochen.
Später spazierten wir auf eine Alm, hier konnte gespeist werden. Der Wirt zeigte uns Fotos davon, wie schön es hier sein kann. Auf der Rückfahrt passierten wir eine alte Brücke.
Am anschließenden Sonntag nahm ich Abschied von Rize und traf Vorbereitungen für den Flug. Besonders gefiel mir „die Marina“, der kleine Jachthafen und das dortige Restaurant. Strände könnte es ruhig mehr haben, doch das Schwarze Meer bei Rize macht kein Ziel für Badereisen aus. Im „Pegasus“ reiste ich zurück.
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